Das Viertelfinale in den NBBL-Playoffs ist komplett, die ersten Partien in den JBBL-Playoffs sind gespielt, und am vorletzten Spieltag in der JBBL-Relegation sind wichtige Entscheidungen gefallen: Alles in allem war es wieder ein ereignisreiches Wochenende in den beiden bundesweiten Nachwuchsligen! Fest steht: Sowohl in der NBBL als auch in der JBBL hat der amtierende Champion noch die Chance, seinen Titel zu verteidigen.
NBBL Playoffs: Kulboka und Bonga überragend
Der amtierende Meister TSV Tröster Breitengüßbach, TOP4-Ausrichter Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS und die Baskets Akademie Weser-Ems komplettieren das Viertelfinale der NBBL Playoffs. Die Franken setzten sich dabei auswärts bei ratiopharm ulm mit 69:59 durch. Wieviel auf dem Spiel stand, konnte man allein an den Wurfquoten beider Teams ablesen: Knapp 30 Prozent (Ulm) beziehungsweise 37 Prozent (Güßbach) sprechen entweder für eine jeweils bombige Defensive oder das ein oder andere zitternde Händchen. Ganz cool blieb auf Seiten der Gäste Arnoldas Kulboka: Der litauische Junioren-Nationalspieler trug den amtierenden Champion offensiv quasi im Alleingang und erzielte 31 Punkte, traf sechs von zehn Dreiern und holte sich zudem noch zehn Rebounds. Die Ulmer verwandelten vor 150 Zuschauern nur drei ihrer 24 Dreier-Versuche (12,5 Prozent). Breitengüßbach wahrte mit dem Gewinn der „Best of three“-Serie die Chance, seinen NBBL-Titel zu verteidigen. Im Viertelfinale trifft der TSV Tröster nun auf den FC Bayern München.
Ähnlich wie die Franken hatte auch Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS einen überragenden Einzelakteur in seinen Reihen: Isaac Bonga erzielte beim 70:60-Sieg der Hessen über die Nürnberg Falcons 31 Punkte, holte zwölf Rebounds und verteilte vier Assists. Frankfurt hatte sich schon nach der ersten Halbzeit einen Vorsprung von zehn Punkten erarbeitet und verteidigte diesen nach dem Seitenwechsel konsequent. Moritz Sanders kam für die Nürnberger auf 17 Zähler. Im Viertelfinale trifft der TOP4-Ausrichter auf die Internationale Basketball Akademie München.
Achter und letzter Playoff-Teilnehmer ist die Baskets Akademie Weser-Ems. In Spiel drei setzten sich die Niedersachsen auf heimischem Parkett nach Verlängerung gegen die Phoenix Hagen Juniors durch. Nach einer wechselhaften regulären Spielzeit, in der Oldenburg und Hagen abwechselnd die Spielviertel gewannen, gaben am Ende Nuancen den Ausschlag für die Akademiker. Oldenburg leistete sich weniger Ballverluste (21, Hagen 30), hatte die bessere Freiwurfquote (56:47 Prozent) und die bessere Assistquote (19 / 16). Im Viertelfinale bekommt es die Baskets Akademie nun im Niedersachsen-Derby mit dem YOUNG RASTA DRAGONS zu tun.
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JBBL Playoffs: Kantersiege und ein Triple Double
Vier von acht Spielen endeten mit einer Differenz von 23 Punkten oder mehr, zwei Teams knackten die 100-Punkte-Marke, und ein Team konnte den Heimvorteil „klauen“ – das sind Schlagzeilen des ersten Playoff-Wochenendes in der JBBL. Keinerlei Probleme mit ihren Gegnern hatten die YOUNG RASTA DRAGONS, der TuS Lichterfelde, der amtierende JBBL-Champion Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS, die Young Tigers Tübingen sowie die Regnitztal Baskets. Die Jungdrachen siegten auch dank 33 Punkten von Luc van Slooten mit 97:53 gegen RSV Eintracht Stahnsdorf. Lichterfelde setzte sich mühelos mit 70:47 gegen den TSV Bayer Leverkusen durch, während Frankfurt mit Playoff-Neuling Crailsheim Merlins kurzen Prozess machte (119:70). Bei den Hessen punkteten sage und schreibe acht Spieler zweistellig. Die Young Tigers Tübingen ließen der s.Oliver Würzburg Akademie beim 92:43 keine Chance, und die Regnitztal Baskets besiegten das Team Urspring deutlich mit 92:63. Regnitztals Kay Bruhnke gelang mit 20 Punkten, zehn Rebounds und zehn Assists ein Triple-Double.
Spannender ging es in den restlichen drei Begegnungen zu. Für die Metropol Baskets Ruhr war ein Till Hornscheidt zu wenig, um Favorit ALBA BERLIN noch mehr zu ärgern. Hornscheidt erzielte 37 Zähler und damit mehr als die Hälfte der Metropol-Punkte, konnte die 64:75-Niederlage gegen die Haupstädter aber nicht verhindern. In der Verlängerung besiegte das Giants Düsseldorf Junior Team Higherlevel Berlin mit 103:94. Vier Düsseldorfer erzielten mindestens 20 Punkte, bei Berlin schafften das drei Akteure. Den vielleicht wichtigsten Sieg landete der MTV Kronberg: Die Hessen siegten bei ratiopharm ulm mit 75:69 und können nun in einer Woche in eigener Halle den Einzug ins Viertelfinale perfekt machen. Kronberg spielte eine starke zweite Halbzeit und machte dabei ihren Halbzeitrückstand von acht Punkten wett. Effektivster Kronberger war Henrik Kalusche mit 13 Punkten und 16 Rebounds.
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JBBL Relegation: Göttingen sichert den Klassenerhalt
Das BBT Göttingen hat in Relegationsgruppe 1 den entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt gemacht. Im Spiel gegen den Tabellenletzten aus Bremerhaven ließen sie überhaupt nichts anbrennen und schlugen die Eisbären mit 119:47. Göttingen bleibt damit auf Platz zwei.
Die dahinter platzierten Uni Baskets Paderborn hätten ihr Spiel in Hagen gewinnen müssen, um die Chance auf den vorzeitigen Klassenerhalt zu erhalten. Die Phoenix Hagen Youngsters machten ihnen aber einen Strich durch die Rechnung, sie entschieden die Partie mit 75:54 für sich.
Nun geht es für Paderborn darum, immerhin noch mit einer guten Ausgangsposition in die Playdowns zu starten. Am nächsten Wochenende könnten sie nämlich ihren dritten Platz ebenfalls an Hagen verlieren.
In Gruppe 2 kommt es zu dem vorhergesagten spannenden Szenario: Drei punktgleiche Teams wollen auf einen noch zu vergebenen Nichtabstiegsplatz. Die Oettinger Rockets Gotha haben ihr Spiel bei den Piraten Hamburg knapp mit 71:67 verloren, während Rostock und Charlottenburg erfolgreich waren. So haben alle drei Teams nun sieben Siege auf dem Konto, wobei Rostock im Dreiervergleich vorne liegt.
In Gruppe 3 haben die Young Gladiators Trier überraschend den ersten Saisonsieg eingefahren. Leidtragender des Trierer Erfolgs waren die Subway Shooting Stars Nieder-Olm, die beim 61:58 das letzte Viertel mit 5:21 verloren und jetzt um ihr Heimrecht in den Playdowns bangen müssen. Die Trierer konnten ohne Druck aufspielen, sie stehen bereits als Absteiger fest.
Auch in Gruppe 4 gab es eine Sieg-Premiere: Die PS Karlsruhe Lions konnten sich am Sonntag gegen Augsburg die ersten Punkte sichern.