Ulm: „Haben den Anspruch, uns zu steigern“

Im Interview spricht Danny Jansson, Headcoach des Ulmer U19-Teams, über die anstehende NBBL-Saison, Ulmer Ziele und die Dreifachbelastung.

Zu Beginn wagen wir einen Rückblick auf die Viertelfinal-Serie gegen Frankfurt im Mai, die euch den Einzug in das NBBL-Endturnier verwehrte: Was hat euch damals gefehlt?

Danny Jansson: In den Playoffs befinden sich die Mannschaften auf Augenhöhe – es kommt dann auf Kleinigkeiten an. Die Mannschaft, die mehr Herz zeigt und die Jungs mit den besseren individuellen Fähigkeiten auf ihrer Seite hat, wird gewinnen. Da war uns Frankfurt einen kleinen Schritt voraus, ich glaube, mental waren wir noch nicht zu 100 Prozent bereit für das TOP4.

Wie hat sich euer Kader über den Sommer verändert?

Wir haben zwar altersgemäß einige Jungs verloren – Leute wie Joschka Ferner oder Michi Dorsch fehlen uns als Leader auf dem Platz. Doch insgesamt sind wir ein Stück älter geworden, weil wir einen starken 1997er-Jahrgang haben. Jungs wie David Krämer oder Marvin Omuvwie sind jetzt erfahrene ‚Seniors‘. Ich habe unserem Team ein ziemlich gutes Gefühl.

…und der Kader hat mit Till Pape und Marcell Pongo auch noch Verstärkung bekommen.

Till war in der vergangenen Saison der effizienteste Spieler der NBBL und dazu Allstar und Marcell war Teilnehmer bei ‚NBA Basketball without borders‘ – insofern kann man ohne Zweifel von zwei Jungs sprechen, die unserem Team sehr gut tun.

Neue Saison – neue Gruppe: Wie bewertest du den Wechsel vom Südosten in den Südwesten?

Der Gruppenwechsel bedeutet für uns vor allem kürzere Reisen, was unserem Rhythmus mit bis zu drei Spielen pro Wochenende sehr entgegenkommt. Allerdings werden wir Bayern München und Breitengüßbach in der Gruppenphase vermissen, weil sie als absolute Topteams gute Härtetests für uns zu einem frühen Zeitpunkt in der Saison waren.

Wer sind für dich die Favoriten in der Gruppe Südwest?

Ich glaube, dass die beiden Spiele gegen Frankfurt die entscheidenden sein werden. Aber ich freue mich auch sehr auf Urspring. Das versprechen zwei interessante Derbys zu werden.

Welche Ziele habt ihr euch gesteckt?

Unsere Ziele sind immer sehr kurzfristig, wir fokussieren uns immer auf den nächsten Gegner und nehmen uns vor, von Spiel zu Spiel besser zu werden. Aber natürlich haben wir den Anspruch, uns auch im Vergleich zur Vorsaison zu steigern. Und was das nach dem Viertelfinale bedeutet, ist jedem klar. Um allerdings bis ins TOP4 zu kommen, müssen wir mindestens München oder Breitengüßbach aus dem Weg räumen. Und das ist eine riesige Herausforderung.

Mit dem Beginn der NBBL-Saison ist auch die Dreifachbelastung zurück im Spielalltag. Denn neben der U19 spielt ein Großteil des Kaders auch noch Regionalliga und ProB. Wie geht man mit dieser Situation um?

Ich konnte nun ein Jahr lang Erfahrung mit diesem Rhythmus sammeln. Das hilft dabei, bestimmte Situationen vorherzusehen. Meist setze ich mich mit meinen Trainerkollegen und Artur Kolodziejski am Mittwochnachmittag zusammen, um die Kader für das Wochenende zusammenstellen. Die ProB hat in gewisser Weise Priorität, aber unser Anspruch ist es, für alle drei Mannschaften einen soliden Kader auf die Beine zu stellen. Am Ende werden dann doch alle Namen in einen Hut geworfen (lacht).

 

PM: ratiopharm ulm