Throwback Thursday TOP4 2018: Albatrosse triumphieren doppelt

2018 war das Jahr von ALBA BERLIN, zumindest im Jugendbereich: Beim TOP4 in Quakenbrück sicherte sich der ALBA-Nachwuchs sowohl die Deutsche U19- als auch die U16-Meisterschaft. Viele Geschichten rund um dieses TOP4 gäbe es zu erzählen – zum Beispiel der kontinuierliche Höhenflug von Franz Wagner, der beim TOP4 im Jahr zuvor begann… Zu tragischen Helden wurden die Gastgeber YOUNG RASTA DRAGONS, die sich vor den eigenen Fans nur zu gern die NBBL-Krone aufgesetzt hätten.

Im Endspiel boten sie den Berlinern bis zur letzten Minute erbitterten Widerstand. Angeführt wurden die Hausherren von Philipp Herkenhoff, der in diesen Tagen mit RASTA VECHTA beim Finalturnier um die Deutsche Meisterschaft in München aktiv ist. Vor zwei Jahren war er für die jungen Rastaner mit 17 Punkten und 13 Rebounds bester Mann.

Wagners Dunk das Highlight des Turniers

Allein, es sollte gegen ausgeglichene Berliner nicht reichen, die überdies den „Rising Star“ im deutschen Nachwuchsbasketball im Kader hatten: Nachdem Franz Wagner schon beim TOP4 im Jahr zuvor für Aufsehen gesorgt hatte (lest hier die Review auf 2017), setzte er 2018 noch einen drauf: Mit 24 Punkten avancierte der Youngster zum besten Scorer des Spiels, und nicht nur deswegen wurde er zum MVP des Turniers gewählt. Wagner sorgte auch für das spektakuläre Highlight des Wochenendes: ein sehenswerter Drive über die Baseline mit abschließendem Dunk über zwei Drachen-Verteidiger hinweg zum 35:33 in der 19. Minute – ein Move, der auch den Dragons-Fans Applaus abnötigte.

Noch mehr freute diese, dass ihr Team auch im dritten Viertel alles dafür tat, um den Titel zu holen: Die Spielgemeinschaft von Quakenbrück und Vechta hielt Berlins Liga-MVP Jonas Mattisseck (der in diesen Tagen mit ALBA wie Herkenhoff beim BBL-Finalturnier im Einsatz ist) bis zu diesem Zeitpunkt bei zwölf Punkten, und die Hausherren gingen mit einer verdienten 62:53-Führung ins entscheidende Schlussviertel.

Foto: NBBL/Sven Kuczera

Matchwinner Badu Buck

Im finalen Abschnitt dauerte es dann jedoch nur drei Minuten, ehe die Albatrosse wieder in Schlagweite waren: Lorenz Brenneke sorgte für den 62:63-Anschluss, Malte Delow dann wieder für die ALBA-Führung (65:63, 34.). In der Folge verabschiedeten sich bei den Gastgebern Radii Caisin und bei Berlin Brenneke und Wagner mit ihrem jeweils fünften Foul. Badu Buck war zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Feld, und das war das Glück für ALBA: Der Guard versenkte in der 38. Minute zwei Dreier zur 73:66-Führung für Berlin – die Entscheidung? Noch nicht ganz, Herkenhoff verkürzte für die Drachen an der Linie (68:73, 39.). Anschließend vergaben die YOUNG RASTA DRAGONS aber jeden ihrer Dreier, und Big Man Kresimir Nikic machte dann 27 Sekunden vor dem Ende an der Freiwurflinie für ALBA alles klar (75:68). Am Ende sicherte sich ALBA BERLIN mit dem 77:68-Sieg die Deutsche U19-Meisterschaft. Warum es für die Jungdrachen nicht zum Titel reichte offenbart ein Blick in die Statistik: 14 Prozent, das war die Dreierquote der Drachen im Finale (4/29) – sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass die Hausherren in der Schlussphase diese nehmen mussten, aber eben zu wenig, um ALBA im Finale zu schlagen.

Foto: NBBL/Sven Kuczera

JBBL: ALBA schafft die Titelverteidigung

Rund zwei Stunden zuvor hatte sich das U16-Team der Hauptstädter den Titel gesichert und somit die Vorarbeit für den doppelten ALBA-Triumph geleistet. Die Berliner waren mit einer besonderen Mission nach Niedersachsen gereist, denn sie wollten als erstes JBBL-Team ihren Titel verteidigen. Und es gelang: Gegen den Erzrivalen FC Bayern München landeten die Albatrosse einen klaren 96:82-Sieg – und das, obwohl sie zur Pause noch mit 47:56 im Hintertreffen lagen.

Es war, so typisch für eine Basketball-Partie, ein Spiel der Läufe: Nach drei Minuten lag ALBA mit 11:2 vorne, wenig später mit 19:8 (7.) und 24:13 (8.). – nach dem ersten Viertel hieß es 30:21 für den Titelverteidiger. Mitte des zweiten Viertels wachte dann der FC Bayern auf: Angeführt von Jasha Grant (insgesamt 26 Punkte), der tags zuvor im Halbfinale noch für das NBBL-Team der Münchener im Einsatz war, verkürzte der FCBB Punkt um Punkt und eroberte kurz vor der Halbzeit erstmals die Führung (46:43). München gewann das zweite Viertel mit 35:17 und ging mit einer Neun-Punkte-Führung in die Halbzeit. Leisteten sich die Münchener im ersten Viertel noch elf Fouls und schickten ALBA satte 20 Mal an die Freiwurflinie, so waren es im zweiten Abschnitt nur noch fünf.

Sichtlich angefressen kam der Titelverteidiger aus der Kabine, und nur vier Minuten waren im dritten Abschnitt gespielt, bis Berlin zum 59:59 ausgeglichen hatte. Bayern zeigte sich kurz beeindruckt, nahm dann aber den Kampf an und agierte wieder auf Augenhöhe. Doch das Momentum gehörte ALBA: Ein Dreier von Anton Quinkler brachte den Titelverteidiger schließlich kurz vor Viertelende mit 74:69 in Front.

Foto: NBBL/Sven Kuczera

Alles, was das Basketballherz begehrt

Im entscheidenden Schlussviertel entwickelte sich dann von Beginn an ein echter Hitchcock: ein spektakulärer Block von Bayerns Lennart Weber, der nächste Dreier von Elias Rödl (mit 18 Punkten Topscorer bei ALBA), die Antwort von Weber ebenfalls von Downtown – dieses Finale hatte alles, was das Basketballherz begehrt. Um wenige Nuancen wacher und entschlossener schienen nun aber die Albatrosse zu sein: Erik Penteker klaute das Leder und schloss zum 81:79 für ALBA ab, zwei Drei-Punkte-Spiele von Feldrappe und Matus Sedlak sorgten für die erste deutlichere Führung Berlins seit langer Zeit (86:79, 36.).

In der Schlussphase ging dann alles ganz schnell: Offensivfoul Sasha Grant, Dreier von Penteker zum 91:79, Ballverlust Bayern, zwei Punkte Matus Sedlak, Ballverlust Bayern – rund zwei Minuten vor Schluss führten die Albatrosse mit 93:80. Diesen Vorsprung ließen sich die Berliner nicht mehr nehmen, am Ende hieß es 96:82 für den alten und neuen JBBL-Champion – und das, obwohl ALBA im Finale nur 51 Prozent (20/39) seiner Freiwürfe verwandelte.

Das perfekte ALBA-Wochenende rundete die Verleihung der individuellen Awards ab: Satte acht von zehn Trophäen gingen in die Hauptstadt, darunter die Auszeichnungen für den Liga- und TOP4-MVP: Hier und hier geht es zur Übersicht.

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PM: NBBL gGmbH / JF