Throwback Thursday – TOP4 2017: ALBA vereitelt Frankfurts „Back to Back“ vor den eigenen Fans

Was ist besser, als einen Titel zu gewinnen? Richtig, einen Titel zu verteidigen! Beim NBBL/JBBL TOP4 2017 hatte ein Team die Chance auf „Back to Back“-Championships, und das sogar mit Heimvorteil im Rücken. Die Spielgemeinschaft von Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS hatte sich 2016 durchaus überraschend die Deutsche U16-Meisterschaft gesichert, nun sollte in der Frankfurter Fraport Arena der zweite Titel folgen. Die Hessen schafften es tatsächlich bis ins Finale, wo mit ALBA BERLIN eines der besten Jugendprogramme des Landes wartete…

…und das sich am Ende als zu stark für den Titelverteidiger entpuppen sollte. Mit 88:60 fiel der Sieg der jungen Albatrosse zudem sehr überzeugend aus; schon zur Pause hatte Berlin mit 40:24 geführt. Im ersten Viertel netzte ALBA früh zwei Dreier ein (12:9, 7. Minute), doch die Berliner verlegten sich nicht nur aufs Wettschießen von Downtown, sondern zogen immer wieder beherzt zum Korb. Dort konnten sie von den Hausherren meist nur mit Foul gestoppt werden; nach acht Minuten war die Teamfoulgrenze der Frankfurter schon erreicht. Mit dem ersten größeren Vorsprung für ALBA (20:12) ging es in die erste Viertelpause.

„Rising Star“ Franz Wagner

Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts wirkten die Albatrosse spritziger als der Titelverteidiger. Und die Zuschauer konnten erstmals auf größerer Bühne einen „Rising Star“ in Augenschein nehmen: Franz Wagner erzielte im zweiten Viertel sieben Punkte in Folge und baute ALBAs Vorsprung auf 30:19 (14.) aus. Zwei Jahre später sollte er – im Alter von 17 Jahren – zum besten Nachwuchsspieler der easyCredit BBL gewählt werden; in dieser Kategorie werden Jungspieler bis zu einem Alter von 22 Jahren gelistet. Allein das zeigt das Potenzial des Bruders von NBA-Akteur Moritz Wagner (Washington Wizards), der nächste Saison in sein zweites Jahr bei der renommierten University of Washington geht. 

2017 war das noch Zukunftsmusik, Wagner und ALBA kämpfen um ihren ersten JBBL-Titel in der Klub-Historie. Und der lag beim 59:36 nach drei Vierteln in greifbarer Nähe. Frankfurts Bester Len Schoormann schaute sich die Partie nach seinem fünften persönlichen Foul – ein Technisches Foul – zu diesem Zeitpunkt nur noch von der Bank an. Im letzten Viertel tat sich nicht mehr viel: ALBA verwaltete routiniert seinen Vorsprung und kam immer wieder zu einfachen Abschlüssen unter dem Frankfurter Korb, erstickte auf der anderen Seite etwaige Comeback-Versuche der Hessen mit weiterhin engagierter Defensivarbeit. ALBA BERLIN sicherte sich dank des 88:60-Sieges zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den JBBL-Titel, während es den Frankfurtern nicht vergönnt war, sich in der JBBL-Historie als erster „Back to back“-Champion zu verewigen.

Foto: NBBL/ Sven Kuczera

Stadt-Derby um den NBBL-Titel

Diese Stadt ist zu klein für uns beide: Was klingt wie aus einem 60er-Jahre-Western, könnte auch die Überschrift für das 2017er NBBL-Finale gewesen sein. Der FC Bayern München und die Internationale Basketball Akademie München (IBAM) hatten sich in der jüngeren Vergangenheit so manches hitzige Duell geliefert, 2017 kulminierte nun alles im Endspiel um die Deutsche U19-Meisterschaft. Die Bayern, Meister von 2015, hatten in den vorherigen Aufeinandertreffen meist die Nase vorn, die IBAM galt als der kecke Münchener Emporkömmling. Beim TOP4 in Frankfurt präsentierten sich beide Klubs freilich auf Augenhöhe. Und beide Mannschaften hatten einen „Star“ in ihren Reihen: Marko Pecarski war seinerzeit eins der größten Basketball-Talente in Serbien; aktuell spielt er für KK FMP Beograd in der 1. serbischen Liga und der Adria Liga. 2017 war der Power Forward die wichtigste Offensivoption der Bayern. 

Im wichtigsten Spiel der Saison hatte Pecarski allerdings zunächst Ladehemmung: Hatte der schlaksige Big Man im Halbfinale gegen die YOUNG RASTA DRAGONS noch 29 Punkte erzielt, musste er gegen die IBAM bis zur letzten Minute des ersten Viertels auf seine ersten Zähler warten. Mit einem knappen 19:18-Vorsprung für den FCBB ging es ins zweite Viertel.

Foto: NBBL/ Sven Kuczera

da Silca vs Pecarski

Mit Oscar Leon da Silva hatte die IBAM auf der anderen Seite einen der aufregendsten Akteure der damaligen NBBL-Spielzeit in seinen Reihen. Der athletische Forward dominierte die Liga mit seinem Scoring- und Rebounding-Qualitäten und lieferte auch im Finale ab: 19 Punkte und zwölf Rebounds wies die Statistik hinterher für da Silva aus. Allein, es sollte nicht reichen für die „Akademiker“, den Erzrivalen an diesem Tag zu schlagen: Pecarski fand im weiteren Spielverlauf zu seiner gewohnten Form, NBBL TOP4-MVP Nelson Weidemann und der unerwartete FCBB-Topscorer Amar Gegic (24 Punkte) waren weitere Trumpfkarten im Team von FCBB-Coach Demond Greene. Am Ende gab das Trio Pecarski / Gegic / Weidemann (zusammen 63 Punkte, 26 Rebounds, acht Assists) den Ausschlag für den am Ende ungefährdeten 94:71-Sieg der Münchener, die somit nach 2015 ihren zweiten NBBL-Titel feiern konnten.

 

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PM: NBBL gGmbH / JF