Sharks: Pflichtsieg gegen Lübeck

Die JBBL-Sharks aus Hamburg gewinnen ihr letztes Spiel der Vorrunde gegen die Lübeck Lynx mit 82:78: Die Tabelle war festgezurrt, die Weichen für die weitere Saison waren gestellt, aus dem Hinspiel gab es auch keine offenen Rechnungen mehr. Eigentlich standen die Chancen gut, dass die Begegnung am Sonntag zu etwas werden würde, das den Namen „Freundschaftsspiel“ wirklich verdient: Eine harmonische, faire, unterhaltsame Leistungsschau, in der beide Mannschaften Spaß haben auf dem Feld und den Zuschauern das zeigen können, was in ihnen steckt.

Was die Sharks betrifft, kann man sagen: Hat geklappt mit der Freundschaft. Aber leider nicht mit der Leistungsschau. Fand jedenfalls Headcoach Lars Mittwollen nach dem Spiel. „Es war eine Partie“, sagte er, „in der wirklich jeder Spieler auf dem Feld seine hellen Momente hatte. Aber es gab auch keinen einzigen Spieler, der nicht irgendwelche Aussetzer produzierte, bei denen einem die Worte fehlen.“

Dies fing schon im ersten Viertel an, als gleich zu Beginn der erste Dreier „ssswish“ durch die Reuse rauschte, aber danach minutenlang kein einziger Ball mehr fiel. Mit 15:18 gingen die ersten 10 Minuten relativ glanzlos an die Gäste, auch das zweite Viertel wurde anfangs von den Lübeck Lynx dominiert. Erst Mitte des zweiten Viertels gelang es den Sharks, sich in der Verteidigung freizuschwimmen. Da zeigten sie dann, dass sie mittlerweile begriffen haben, wie man eine effektive Ganzfeldpresse organisiert. Innerhalb von wenigen Minuten zwangen sie den Gegner zu gefühlten (nicht gezählten) zehn Ballverlusten. Auch offensiv wurden die Aktionen jetzt langsam zwingender. Zur Halbzeit hatte die Mannschaft den Rückstand immerhin in eine Fünf-Punkte-Führung verwandelt.

Ein ähnliches Bild zeigte sich auch im dritten Viertel: phasenweise gelang den Sharks wieder eine intensive Verteidigung, manchmal glückte ein geniales Anspiel ans Brett, aber dann kam garantiert auch wieder irgendein Blackout, bei dem die Trainer auf der Bank verzweifelt die Haare rauften. (So denn bei ihnen noch welche wuchsen.) „Wir müssen solche Dinge dringend abstellen“, erklärte Mittwollen deshalb auch reichlich verärgert. „Unser Problem ist nicht das Niveau, das wir abrufen können. Unser großes Problem ist die Konstanz in unserem Spiel. Wenn wir in der Hauptrunde bestehen wollen, müssen wir lernen, nicht nur 10 Minuten auf höchstem Niveau zu spielen. Sondern 40 Minuten. In der Hauptrunde treffen wir auf lauter Mannschaften, die uns körperlich überlegen sind. Solange wir konzentriert bleiben und wenig Fehler machen, muss uns das nicht erschrecken. Mit der heutigen Fehlerquote aber werden wir dort massive Probleme haben.“

Trotzdem wurde das dritte Viertel gegen Lübeck noch mit 21:16 gewonnen und die Führung auf 10 Punkte ausgebaut. Im vierten Viertel häuften sich dann wieder die Unkonzentriertheiten, so dass es noch einmal richtig eng wurde mit dem Sieg. 82 : 78 hieß es zum Schluss. Das ist nicht unbedingt ein Ergebnis, das künftigen Gegnern das Fürchten lehrt. Aber es gab an diesem Spieltag auch erfreuliche Zahlen: 21 Punkte von Aleksandar Postic. 11 starke Assists von Justus Hollatz. Das erste Double-Double von Jeremy Domski. Und wieder vier Spieler, die in zweistelligen Punkten waren.

 

PM: Sharks Hamburg