RSV Eintracht: Den Namen sollte man sich merken

Auf nbbl-basketball.de stellen wir die Teams vor, für die die Saison im Frühling mit einem erfolgreich gemeisterten Qualifikationsturnieren begonnen hat. Für manche dieser Vereine begann damit eine echte Erfolgsgeschichte. So auch für den RSV Eintracht Stahnsdorf, den wir heute unter die Lupe nehmen.

Wenn in einem Interview schon vor der ersten Frage der Satz „Aber das wissen nicht viele“ fällt, stehen die Zeichen nicht schlecht, dass man die Chance bekommt, eine interessante Geschichte zu erzählen.

Was also wissen nicht viele? Wer nach den ganz wichtigen und erfolgreichen Nachwuchsstandorten gefragt wird, nennt vielleicht ALBA BERLIN, den größten deutschen Basketballverein, oder den NBBL-Meister Bayern München, auch Urspring ist mit Sicherheit dabei. Auf den RSV Eintracht Stahnsdorf kommen nur die ganz, ganz Eingefleischten. Vladimir Pastushenko, der Trainer des JBBL-Teams aus Stahnsdorf, erklärt warum: „Wir treten seit zwei Jahren unter unserem eigentlichen Vereinsnamen an. Vorher hieß unsere Mannschaft IBBA Berlin.“

IBBA? Da klingelt doch was. Seit die JBBL im Jahr 2009 gegründet wurde, war IBBA dreimal im TOP4 Turnier und wurde auch ihr erster Deutscher Meister. Unter diesem Namen wollte man ein Team für talentierte Spieler aus verschiedenen Vereinen anbieten, finanziert wurde das Projekt aber immer vom RSV Eintracht.

Nun tritt man also mit dem Vereinsnamen an. Die erste Saison als RSV Eintracht verlief allerdings nicht besonders gut, am Ende stand der Abstieg aus der JBBL.
Vor dem Qualifikationsturnier übernahm dann Vladimir Pastushenko das Team als Headcoach, vorher war er bereits Sportlicher Leiter und Headcoach der ProB-Mannschaft der Stahnsdorfer.

Dann lief es besser: „Das Qualiturnier war nicht einfach. Die Mannschaft wurde neu zusammengestellt, auch ich als Trainer war neu, wir hatten ungefähr einen Monat Vorbereitungszeit, die Mannschaft musste formiert werden, wir haben ein zwei Leute aus anderen Vereinen dazu bekommen, die integriert werden mussten. Wir haben dann bei der Quali gegen Lübeck verloren, sodass es im letzten Spiel gegen Hannover Do-or-Die war, das haben wir dann mit vier Punkten gewonnen. Wir sind eine der jüngsten Mannschaften in der JBBL und haben gegen viele gute Teams gespielt, es war nicht selbstverständlich, dass wir uns qualifiziert haben“, erklärt der Coach.
Tatsächlich, der größte Teil des Kaders ist im jüngeren Jahrgang 2001 geboren, nur vier Spieler gehören dem älteren Jahrgang an.

Als Qualifikant ist das Saisonziel klar: „Wir wollten die Liga halten“, sagt Pastushenko, und das ist auch problemlos gelungen: Die Stahnsdorfer sind als Tabellendritter in die Hauptrunde eingezogen, wenn auch knapp. „Wir hatten eine relativ starke Gruppe, mit TuSLi, die das TOP4 erreicht haben, ALBA, Charlottenburg, Braunschweig und Göttingen. Wir mussten dann am letzten Spieltag auswärts in Braunschweig gewinnen. Unser Topscorer Max Stölzel hat sich verletzt, aber am Ende haben die Jungs den Sieg geholt.“

In der Hauptrunde lief es weiter rund: Zwei der ersten fünf Begegnungen wurden gewonnen, sodass es am letzten Spieltag wieder zum Entscheidungsspiel in fremder Halle kam: Das waren die Brandenburger ja schon gewohnt und entschieden das Spiel gegen Leipzig mit 48:56 für sich.

Zur Playoffvorbereitung sind die Stahnsdorfer nach Wien gefahren, wo sie mal eben beim renommierte Osterturnier 58 Teams hinter sich gelassen und das Turnier für sich entschieden haben.
„Dass wir uns für die Playoffs qualifiziert haben, war nicht zu erwarten, aber wir nehmen das natürlich trotzdem gerne mit. Im ersten Spiel gegen Gotha waren leider einige unserer Jungs krank, das zweite haben wir dann durch einen Buzzerbeater verloren. Aber mit der Mannschaft und mit der Entwicklung der Jungs bin ich zufrieden, wir sind auf einem guten Weg. Das wird sich hoffentlich nächstes Jahr zeigen und wir werden eine noch bessere Rolle spielen.“

Was waren die Gründe für die erfolgreiche Saison? Coach Pastushenko: „Bei uns waren die Rollen gut verteilt. Jeder wusste auf dem Feld, was er zu tun hat. Es hat nicht einfach jeder geworfen, wenn er wollte, sondern wir wussten, was wir wann tun müssen. Die Mannschaft hat engagiert verteidigt, hat sich in der Defense gut entwickelt. Viele Gegner hatten damit Probleme, weil wir aggressiv geswitcht haben. Wir sind nicht besonders groß, sodass die Spieler variabel auf verschiedenen Positionen angreifen und verteidigen müssen. Wenn unsere Gegner versucht haben, vermeintliche Missmatches auszuspielen, hatten sie ein Problem.“

Gute Arbeit und hohe Ziele – wie ist das überhaupt möglich, wenn das Einzugsgebiet im Wesentlichen auf drei Kleinstädte mit insgesamt 55.000 Einwohnern beschränkt ist? „Wir setzen auf Nachwuchs. Wir haben drei hauptamtliche Nachwuchstrainer, es gibt Sponsoren, die bewusst nur unser Nachwuchsprogramm unterstützen.“ RSV Eintracht – diesen Namen sollte man sich merken.