Phoenix Hagen Juniors: Chance auf „Heim-Titel“?

Dreimal ist bekanntlich Bremer Recht – für die Phoenix Hagen Juniors soll es bei der zweiten Auflage des TOP4 im eigenen Haus nun zum ganz großen Wurf reichen. Nach 2012 richtet der Klub zum zweiten Mal die NBBL/JBBL-Endrunde aus: Vor drei Jahren reichte es „nur“ zum Halbfinale, diesmal träumen die „Feuervögel“ vom Endspiel – und mehr? Falk Möller, damals wie heute Headcoach des Hagener U19-Teams, weiß, wie es ist, eine Endrunde vor dem eigenen Publikum zu spielen, wehrt sich aber gegen Früher/Jetzt-Vergleiche: „Ich denke, dass wir mit unserem aktuellen Kader tiefer besetzt sind als vor drei Jahren. Ich kann mit acht, neun Mann rotieren, ohne dass wir einen Qualitätsverlust erleiden.“ Verletzungs- oder leistungsbedingte Ausfälle könnten so kompensiert werden, „und wir funktionieren auch als Team besser“, betont Möller.

In der ausgeglichenen Division Nordwest hatten sich die Phoenix Hagen Juniors als Tabellenerster durchgesetzt. Zehn Siege standen vier Niederlagen gegenüber, was in der umkämpften Gruppe, in der bis zum letzten Spieltag die anderen Playoff-Plätze noch nicht vergeben waren, fast durchgehend für Platz eins reichte. Mit 81 Punkten pro Spiel waren die Westfalen auch das offensivstärkste Team der Division. Im Achtelfinale waren dann die Blue Giants Neustadt keine große Herausforderung, und auch im Viertelfinale gegen die jungen und unerfahrenen Young Dragons Quakenbrück mit deren „Star“ Isaiah Hartenstein setzten sich die Westfalen in zwei Spielen durch. Somit standen die Westfalen als erstes Team als TOP4-Teilnehmer fest. „Die Aussicht, die Endrunde in eigener Halle zu erreichen, hat die Jungs eher beflügelt als gehemmt“, freut sich Möller. Auf diesen Effekt setzt der Headcoach auch für das Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt / Fraport Skyliners. Um sich, im Gegensatz zu 2012, diesmal den Traum vom Finale zu erfüllen, setzen die Hagener wie erwähnt auf eine tiefe Bank und einige Akteure, denen besondere Verantwortung zukommt. Beispielsweise dem Backcourt-Duo Haris Hujic und Jonas Grof: Hujic ist mit 21 Punkten Topscorer der Juniors, und Grof so etwas wie die „eierlegende Wollmilchsau“. Mit seiner Größe von 2,01 Metern bekleidet der Sohn von Ex-Profi Elmar Grof überwiegend die Point Guard-Position, kann aber auch auf der Zwei, Drei und Vier spielen. Mit Marcel Keßen (18,2 PpS und 12,8 RpS) und Julian Jasinski (13,3 PpS), 8,3 RpS) haben die Westfalen auch auf den Innenpositionen ein schlagkräftiges Gespann zu bieten. Eine tiefe Bank und ein TOP-Quartett fürs TOP4 – und für den Titel? Es wäre der bisherige Höhepunkt der Hagener Nachwuchsarbeit.

Watch out: Jonas Grof

Spielmacher im Jugendbereich, die ein Gardemaß von zwei Metern mitbringen, muss man in Deutschland mit der Lupe suchen. In Hagen findet man einen: Jonas Grof wurde von Beginn an auf der Point Guard-Position ausgebildet, auch während seines einjährigen High School-Aufenthalts in den USA lernte Grof auf der „Eins“. Mit Hagens Kooperationspartner Iserlohn spielte er eine hervorragende ProB-Saison, außerdem zählte er in dieser Saison schon zum Profikader von Phoenix. Ein Spieler, den man sich merken muss – und auf den beim TOP4 ein genauerer Blick lohnt.

Saison 2014/15

Bilanz: 14 Siege, 4 Niederlagen
Punkte erzielt: 80,9
Punkte erlaubt: 66,2

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