NBBL & JBBL: Medical Checks werden ab 2019 für Vereine verpflichtend

Die NBBL gGmbH nimmt den nächsten Schritt auf dem Weg zur Schaffung professioneller Strukturen im Nachwuchsbereich: Ab der Saison 2019/20 wird für alle teilnehmenden Klubs in der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) und Jugend Basketball Bundesliga (JBBL) eine sportmedizinische Untersuchung, der sogenannte „Medical Check“, für alle gemeldeten Spieler verpflichtend. Dieser Punkt wird neu in die Ausschreibung zur Spielzeit 2019/20 aufgenommen werden. Die NBBL gGmbH beabsichtigt, diese Maßnahme mit Unterstützung von den „Basket Docs“, dem Verein Deutscher Basketballärzte, umzusetzen.

Warum Medical Checks?

Warum die Einführung von Medical Checks bereits im JBBL-Alter für junge Spieler sinnvoll ist, erläutert Dr. Christoph Lukas, Vorstand der „Basket Docs“: „Im Wachstumsalter bestehen besondere Risiken für Belastungsschäden, der Körper ist verletzlicher als beim Erwachsenen. Die Jugendlichen wurden außerdem meist noch nie grundlegend medizinisch gecheckt, obwohl es wichtig ist, frühzeitig auf Fehlbildungen und angeborene Anomalien zu untersuchen.“ Die Jugendlichen würden außerdem meist in mehreren Mannschaften aktiv sein, was die Belastung und damit das Verletzungs- und Überlastungsrisiko erhöhe – genauso wie die Tatsache, dass den Heranwachsenden durch die Schulpflicht weniger Regenerationszeit zur Verfügung stehe, so der Mediziner.

Uwe Albersmeyer, Geschäftsführer der NBBL gGmbH, weiß um die wachsende Bedeutung des medizinischen Bereichs im professionellen Nachwuchs-Leistungssport: „Im Jugendbereich besteht eine größere Verantwortung der Vereine gegenüber den Spielern und deren Eltern als im Seniorenbereich. Mit der verpflichtenden Untersuchung wollen auch wir unseren Teil zu dieser Verantwortung beitragen.“

Stefan Raid, DBB Vizepräsident, befürwortet ebenfalls die Einführung der Medical Checks: „Auch dem DBB ist die Verantwortung über die Gesundheit unserer Spieler bewusst und möchte mit der Einführung der medizinischen Untersuchung einen Beitrag dazu leisten möglichen Vorerkrankungen bei den Jugendlichen zu erkennen und damit verbundene Risiken vorzubeugen.“

Der Umfang der Untersuchungen

Der Umfang der Checks sollte sich nach den Empfehlungen der „Basket Docs“ richten und eine internistische sowie orthopädische Untersuchung beinhalten; bei Kaderspielern können ggf. die Untersuchungsergebnisse des Verbands verwendet werden. Der Nachweis des Medical Checks ist anhand des Untersuchungsbogens (auf www.nbbl-basketball.de/downloads/ als Download) zu führen und muss mit den Lizenzanträgen eingereicht werden. Idealerweise sollten die Checks durch einen Internisten und einen kinderorthopädisch versierten Orthopäden, beide mit Qualifikation Sportmedizin, durchgeführt werden. Möglich sind auch sportmedizinische versierte Allgemeinmediziner oder Ärzte mit guten Kenntnissen in Orthopädie und Innerer Medizin, die beide Teile des Checks durchführen können.

Auch Daniel Müller, Geschäftsführer der BARMER 2. Basketball Bundesliga, freut sich über die Einführung der sportmedizinischen Untersuchung im Nachwuchsbereich: „Gerade bei unseren hochtalentierten Nachwuchsspielern ist eine entsprechend professionelle medizinische Begleitung von großer Bedeutung, um Leistungssport optimal ausüben und steuern zu können. Wir freuen uns, dass nun durchlässige Medical Checks vom Nachwuchsbereich, über die BARMER 2. Basketball Bundesliga bis in die easyCredit BBL gegeben sind.“

Verpflichtung zur Untersuchung der Minimalstandards

„Bei dem von uns vorgeschlagenen Untersuchungsumfang handelt es sich um Minimalstandards. Jedem Verein bzw. Arzt bleibt es natürlich selbst überlassen, ergänzende Untersuchungen durchzuführen“, erklärt Dr. Christoph Lukas. Durch die Reduzierung der Untersuchung auf ein Minimum soll erreicht werden, dass die Standards eine weitere Verbreitung finden und die Akzeptanz bei den Vereinen größer wird. Weitere Untersuchungen sind nach Meinung Lukas` ein Ultraschall des Herzens (Echographie), um Anomalien zu erkennen, sowie ein Funktionstest wie der Functional Movement Screen oder der Präventionscheck der VBG; letztere können beispielsweise auch von den Athletiktrainern der Vereine durchgeführt werden.

Jens Staudenmayer, kaufmännischer und sportlicher Leiter der easyCredit BBL, zur Einführung der Medical Checks: „Die Einführung des Medical Checks zur kommenden Spielzeit in JBBL und NBBL begrüßen wir als Profiliga, der das Thema Nachwuchsentwicklung sehr am Herzen liegt, ausdrücklich. Da der Umfang zudem mit Augenmaß vollzogen wird, sind wir der festen Überzeugung, dass zwischen Aufwand für die Klubs und der Verantwortung, die das System gegenüber jungen Leistungssportlern hat, eine gute Lösung gefunden wurde, die uns bei der Entwicklung junger Athleten weiter voranbringen wird.“

PM: NBBL gGmbH