NBBL-Halbfinale 1: ALBA BERLIN – FC Bayern München

Schafft Berlin die Titelverteidigung? Der Champion scheint dafür mit einem extrem ausgeglichenen Kader gerüstet zu sein. ALBA ist auf jeden Fall „das Team to Beat“!

Die erste Saisonniederlage schon am 2. Spieltag der Hauptrunde, insgesamt drei Niederlagen in der regulären Saison – der amtierende Meister ALBA BERLIN trat in den ersten Wochen der Saison nicht so dominant auf wie gewohnt. Allerdings muss man relativieren: Berlins Headcoach Josef Dulibic stand kaum einmal der komplette Kader zur Verfügung, weil die Youngster neben der NBBL beispielsweise auch für Kooperationspartner LOK BERNAU in der ProB im Einsatz waren.

Zum anderen entpuppten sich die Konkurrenten in der Hauptrundengruppe 1 alles andere als Laufkundschaft: Zwei Niederlagen kassierten die Albatrosse gegen TOP4-Teilnehmer AB Baskets, die dritte gegen den Stadtrivalen Berlin Tiger. Souverän durchpflügte der Champion dagegen die Playoffs: Jeweils zwei glatte Siege gegen die ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers und den TSV Bayer 04 Leverkusen bescherten ALBA die insgesamt neunte TOP4-Teilnahme (die Kooperation mit Urspring in den Jahren 2010 und 2011 mit eingerechnet). Somit haben die Hauptstädter die Chance, ihren 2018 errungenen Titel zu verteidigen.

Gelingen soll dies mit einem extrem ausgeglichenen Kader: Neun Spieler erzielen im Schnitt mindestens 8,0 Punkte pro Spiel. Topscorer ist Lorenz Brenneke mit 16,0 PpS, allerdings hat der Forward nur acht Spiele in der NBBL absolviert. Schwerpunktmäßig war er für Bernau in der ProB im Einsatz (28 Spiele, 18:32 MpS). Stützen des Berliner Teams sind außerdem Abdulah Kameric (12,7 PpS, 42 % Dreierquote) und Malte Delow (12,4 PpS, 41,2 % Dreierquote). Evans Rapieque, bester Verteidiger der vergangenen JBBL-Saison und mit 29 Punkten (11/14 Würfe) Matchwinner im letztjährigen Halbfinale gegen Ludwigsburg, ist ein weiterer Leistungsträger des Teams, könnte aber auch noch im JBBL-Team der Albatrosse auflaufen, das sich ebenfalls für das TOP4 qualifiziert hat.

Foto:  ALBA Berlin

Welche Tiefe die Berliner Mannschaft hat, zeigt ein Blick auf die Kaderliste – hier findet man unter anderem die Namen Jonas Mattisseck und Franz Wagner, die in dieser Saison den Sprung in die Rotation von ALBAs BBL-Team geschafft haben. Vor allem der 17-jährige Wagner ist der Shooting Star des Klubs: Der Shooting Guard kam in 29 Hauptrundenspielen in der 1. Liga im Schnitt auf rund 12 MpS und 5 PpS. Ob die Berliner beim NBBL TOP4 mit dem nominell stärksten Kader antreten werden, wird sich erst kurz vor Turnierbeginn entscheiden und ist abhängig vom Playoff-Spielplan des BBL- Teams. Doch egal, mit welchem Team Berlin in Jena antreten wird: Als Titelverteidiger ist ALBA das „Team to beat“! 

ALBA-Coach Josef Dulibic: „Wir freuen uns mit der jüngsten Mannschaft aller Playoff-Teilnehmer das TOP4 erreicht zu haben und glauben fest daran, dass wir den Titel verteidigen können.“

 

SAISON-STATISTIKEN

PUNKTE 92,1 / REBOUNDS 35,9 / BLOCKS 4,1 / STEALS 16,0 / TURNOVER 19,8 / EFFEKTIVITÄT 107,6 

 

FC Bayern München: Aller guten Dinge sind drei

Zum dritten Mal in Folge ist der Nachwuchs aus der bayrischen Landeshauptstadt beim NBBL TOP4 vertreten. Nachdem man sich im letzten Jahr ALBA BERLIN im Halbfinale knapp mit 71:79 geschlagen geben musste, strebt die Mannschaft dieses Jahr wieder nach der Meisterschaft, welche der Nachwuchs des amtierenden BBL-Champions bereits in den Saisons 2014/2015 und 2016/2017 sichern konnte.

Gecoacht werden die Münchener vom bundesligaerfahrenen Andreas Wagner (u.a. Headcoach in Bayreuth, Vechta und der Damennationalmannschaft) sowie Ex-Nationalspieler Demond Greene (u.a. ALBA BERLIN, Brose Bamberg und FC Bayern München Basketball), die den FCBB zu einer Bilanz von 13:1 in der Hauptrundengruppe 4 führten.

In der ersten Playoff-Runde tat man sich jedoch etwas schwerer und konnte sich erst im dritten und entscheidenden Spiel gegen Science City Jena durchsetzen (88:70). Auch die nächste Runde stellte einen Kraftakt für Wagners Team dar. Zwar konnten man sich in zwei Spielen gegen die Porsche BBA Ludwigsburg durchsetzen, diese waren jedoch äußerst eng und umkämpft (67:64, 73:71 n.V.).

Dass München mit Sicherheit zum engeren Favoritenkreis zählt, ist in der Vereins-DNA nahezu schon vorgegeben. Doch auch spielerisch betrachtet, liefert Wagners Team Argumente diesbezüglich. Der Hauptgrund hierfür liegt vor allem in der Ausgeglichenheit der Mannschaft, in der gleich vier Spieler im Schnitt zweistellig punkten (drei weitere kommen auf sieben oder mehr Zähler pro Partie). Aus der Statistik ragt dabei Shooting Guard Bruno Vrcic heraus, der neben 18,2 Punkten für 5,9 Rebounds und 3,1 Assists im Schnitt verantwortlich ist. Auch in den beiden Duellen mit Ludwigsburg war es der 1,97 Meter große Vrcic, der mit jeweils 18 Punkten die Hauptverantwortung trug.

Foto: FC Bayern München Basketball

Doch auch auf dem 2,04 Meter großen Kroaten Matej Rudan (11,6 Punkte; 5,3 Rebounds) sollte ein Augenmerk liegen. Nach einer schwachen Performance im ersten Viertelfinalspiel (3 Punkte; 1/8 aus dem Feld), war er im zweiten Spiel mit 16 Punkten, sechs Rebound und vier Steals entscheidend am Weiterkommen beteiligt. Neben Vrcic und Rudan kommen auch Jason George (11,4) und Killian Mat Binapfl (10,9) im Schnitt auf zweistellige Punktewerte.

Besonders auffällig am Kader der Münchener ist die hohe Anzahl an großen Spielern. Mit einer Durchschnittsgröße von 1,96 Meter hat man im Schnitt einen größeren Kader als manches BBL-Team und ist so in der Lage, konsequent Missmatches zu kreieren. Besonders auf den Außenpositionen kommt dieser Vorteil zu tragen, wo vor allem Rudan und George (2,02 Meter) ihre Gegenspieler durch ihren Mix aus Größe und Beweglichkeit immer öfter vor Probleme stellen. 

 

SAISON-STATISTIKEN

PUNKTE 77,4 / REBOUNDS  42,9 / BLOCKS 3,7 / STEALS 8,1 / TURNOVER 17,3 / EFFEKTIVITÄT 86,1 

 

PM: NBBL gGmbH