NBBL: „Es fühlt sich nicht so an, als Meister in die Saison zu gehen“

Am 25. März 2020 entschied die NBBL gGmbH, den Spielbetrieb in NBBL und JBBL aufgrund des Coronavirus einzustellen. Jetzt, rund 18 Monate später, kann es endlich weitergehen: Die Saison 2021/22 beginnt am kommenden Sonntag, 10. Oktober! Spieler, Vereine und Fans haben seit Monaten darauf hingefiebert und entsprechend vorbereitet, sich ab diesem Herbst wieder dem sportlichen Wettkampf zu stellen. Mit der neu eingeführten Summer League und dem Pokalwettbewerb konnte die Liga zwar attraktive neue Angebote schaffen, um die spielfreie Zeit abzukürzen, ersetzen können und wollen diese Wettbewerbe den normalen Meisterschaftsbetrieb jedoch nicht. 

Ein „großes Maß an Vorfreude“ stellte Liga-Manager Sören Greßmann kurz vor dem Start bei allen Beteiligten fest. „Endlich ist wieder regulärer Spielbetrieb möglich, endlich können wir wieder den Wettbewerb anbieten, den die jungen Talente in der Liga brauchen. Und wir gehen fest davon aus, dass wir im Mai 2022 wieder die Meister in NBBL und JBBL ausspielen können“, sagt Greßmann. Das TOP4 am 21. und 22. Mai 2022 soll somit der Höhepunkt der Saison werden, die – so hoffen die Ligaverantwortlichen – nicht erneut durch hohe Infektionszahlen eingeschränkt wird. 

Davon ist derzeit nicht auszugehen: Die Impfquoten bei allen Beteiligten ist hoch, was der offenen Kommunikation und präventiver Angebote seitens der Vereine und der Liga geschuldet ist. Somit wird es am Sonntag zu den ersten offiziellen Tip-offs in den Hallen der NBBL-Klubs seit langer Zeit kommen. Inoffiziell wurde die Saison bereits am Mittwoch, 6. Oktober, mit der vorgezogenen Hauptrundenpartie B zwischen den HAKRO Merlins Crailsheim und ratiopharm ulm eröffnet (77:57 für Ulm); alle anderen Vereine starten am 10. Oktober in Hauptrunde A und Hauptrunde B.

 

YOUNG RASTA DRAGONS in der A-Gruppe, Tübingen in der Hauptrunde B

In den jeweiligen Gruppen waren im Vergleich zur vorletzten Saison nur wenige Anpassungen nötig: Nach dem freiwilligen Rückzug der Young Tigers Tübingen aus der Hauptrunde A übernehmen die YOUNG RASTA DRAGONS (Siebtplatzierter aus der Saison 2019/20 in Hauptrunde A) den Platz; dies hat der NBBL-Ligaausschuss entschieden. Dadurch ergeben sich folgende weitere Änderungen: In der Hauptrunde A ist Medipolis SC Jena von der Nord- in die Südgruppe gewechselt, um Tübingen zu ersetzen. In der Hauptrunde B wechseln die Metropol Baskets Ruhr von der West- in die Nordgruppe und nehmen den Platz der YOUNG RASTA DRAGONS ein. s. Oliver Würzburg wechselt von Ost nach West für die Metropol Baskets, die TORNADOS FRANKEN wechseln vom Süden nach Osten, um Würzburg zu ersetzen. Schließlich ersetzen die Young Tigers Tübingen die TORNADOS FRANKEN.

Andreas Wagner ist Technischer Direktor für den Nachwuchsbereich der Bayern. Fotos: FC Bayern Basketball

Als amtierender Meister geht der FC Bayern München in die Saison 2021/22. Die Rot-Weißen hatten sich 2019 in einem spannenden Finale gegen Brose Bamberg / TSV Tröster Breitengüßbach mit 84:80 durchgesetzt. Für die Münchener war es der dritte Meistertitel in der U19. Den Doppelpack perfekt gemacht hatte vor zwei Jahren das JBBL-Team der Bayern, die die JBBL-Meisterschaft sicherten (im Finale gegen Jena mit 104:86). „Es fühlt sich nicht mehr so an, als ob wir als amtierender Meister in die NBBL-Saison gehen“, meint Andreas Wagner. Zu viel – oder vielmehr zu wenig – ist in der Corona-Zwangspause passiert, als dass die Erinnerung an die Meisterschaft bei den Bajuwaren noch frisch wäre. Dennoch hat sich beim FC Bayern seit damals viel bewegt: Wagner, vormals Headcoach der NBBL und des ProB-Teams der Münchener, bekleidet jetzt die neu geschaffene Position des Technischen Direktors für den immer größer werdenden Nachwuchsbereich des Klubs. Somit fällt in seinen Verantwortungsbereich auch der große Pool an jungen Spielern, die zu den Kadern des NBBL-Teams, der 1. Regionalligamannschaft und dem ProB-Aufgebot zählen. Diese drei Mannschaften betrachtet der Verein als Einheit, in dem perspektivisch möglichst viele junge Talente an den Profikader der Münchener oder anderer Erstligisten geführt werden sollen. Aus welchem Pool an Youngstern die Bayern wählen können, zeigt ein Blick auf den NBBL-Kader: Mehr als 20 Spieler sind gemeldet – welche am Wochenende in NBBL, ProB und/oder Regionalliga auflaufen, wird jeweils kurzfristig entschieden. 

 

Toptalente Luis Wulff und Martin Kalu

Die Corona-Zwangspause hat der Nachwuchs des FC Bayern übrigens relativ unbeschadet überstanden: „Unser Vorteil war, dass die ProB-Saison vergangene Saison durchgeführt werden konnte. Insofern hat unser junges Team dort wichtige Spielpraxis bekommen“, erklärt Wagner. Der Altersschnitt der Münchener Mannschaft lag bei gerade einmal 18,3 Jahren. Viele Eigengewächse, die seit der U10 im Verein sind, standen dabei im Kader. Beispielsweise Luis Wulff, eins der Paradebeispiele für die exzellente Jugendarbeit des FCBB (hier ein Vereinsporträt über Luis). Im Sommer unterzeichnete der 17-Jährige, der in München die Eliteschule des Sports besucht, genau wie Martin Kalu einen langfristigen Vertrag bei den Bayern. Der 16-Jährige Kalu kam im Sommer aus Vechta nach München und ist der erste junge Basketballer, der in den Ausbildungscampus des FC Bayern – der bislang nur Fußballern vorbehalten war – aufgenommen wurde. Mit Ivan Kharchenkov, gerade 15 Jahre alt geworden und Sohn des ehemaligen russischen   Nationalspielers Alexander Kharchenkov, der 1974 mit der Sowjetunion Weltmeister wurde, ist inzwischen ein zweiter Spieler des FC Bayern Basketball in den Campus eingezogen.

Das NBBL-Team des FC Bayern startet am Sonntag mit einem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS in die neue Saison. Andreas Wagner weiß das hohe sportliche Niveau in der Südgruppe der Hauptrunde A zu schätzen: „Jedes der Programme, sei es Ludwigsburg, Frankfurt oder Bamberg, macht eine hervorragende Jugendarbeit. Insofern erwarten wir an jedem Wochenende intensive Spiele auf hohem Level“, so Wagner.

 

Die Gruppeneinteilung NBBL A und B auf einen Blick

Hauptrunde A

A – Nord A – Süd
Rostock Seawolves Brose Bamberg / Tröster Breitengüßbach
Hamburg Towers Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS
ALBA Berlin FC Bayern München Basketball
AB Baskets Internationale Basketball Akademie München
Uni Baskets Paderborn Team Südhessen
PHOENIX Hagen Juniors Porsche BBA Ludwigsburg
Bayer Giants Leverkusen ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers
YOUNG RASTA DRAGONS Medipolis SC Jena

 

Das Spielsystem in der Hauptrunde A sieht eine Hauptrunde mit Hin- und Rückspiel (Jeder gegen jeden) vor. Die ersten Sechs jeder Gruppe qualifizieren sich für die Playoffs, für die Teams auf den Rängen sieben und acht ist die Saison beendet, haben jedoch ein Startrecht für nächste Saison schon sicher.

Genau wie die Hauptrunde A startet auch die 24 Teams in der Hauptrunde B in die neue Saison. Pro Gruppe wird ebenfalls „Jeder gegen Jeden“ gespielt. Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe qualifizieren sich für die Aufstiegsrunde, die Mannschaften auf den Plätzen drei bis sechs gehen in die Abstiegsrunde. Die beiden Erstplatzierten der Aufstiegsrunden Nord und Süd nehmen an den Playoffs der A-Division teil und steigen in der Saison 2022/23 in die A-Gruppe auf.  In der Abstiegsrunde der Hauptgruppe B werden vier sportliche Absteiger ermittelt.

 

Hauptrunde B

B – Nord B – West B – Ost B – Süd
Eisbären Bremerhaven USC Heidelberg Mitteldeutsche Basketball Academy ratiopharm ulm
Baskets Juniors Oldenburg ART Giants Dьsseldorf Dresden Titans HAKRO Merlins Crailsheim
Metropol Baskets Ruhr RheinStars Köln NINERS ACADEMY OrangeAcademy
SG Junior Löwen Braunschweig Team Bonn/Rhöndorf TenneT young heroes TEAM URSPRING
UBC Münster Young Gladiators Trier TORNADOS Franken TS Jahn München
Sartorius Juniors s. Oliver Würzburg Akademie Basketball Löwen Erfurt Young Tigers Tübingen

 

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PM: NBBL gGmbH / JF