Metropol: Wieder zwei Punkte!

Durch ihre dritte Saisonniederlage sind die Metropol Baskets Ruhr am 6. Spieltag in der Nordwest-Gruppe der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) aus den Playoff-Rängen gefallen. Zum dritten Mal in der laufenden Saison kassierte das Kooperationsteam von ETB SW Essen und Citybasket Recklinghausen eine Niederlage mit zwei Punkten Differenz. Am Sonntag unterlagen die Metropol Baskets zum Rückrunden-Start mit 62:64 (39:31) beim neuen Spitzenreiter Phoenix Hagen Youngsters. Gegen die Hagener können die Metropol Baskets scheinbar nicht gewinnen, auch der Saisonstart war mit 79:81 verloren gegangen.

Damit ist nach 6 von 10 Spieltagen in der Vorrundengruppe Nordwest der Kampf um die drei Plätze, die zum Hauptrunden-Einzug berechtigen, zwischen vier Teams voll entbrannt. Denn die finke baskets Paderborn stürzten mit einem 76:66-Heimsieg über das Giants Düsseldorf Junior Team den bisherigen Tabellenführer, so dass nun Hagen wieder auf dem Platz an der Sonne steht. Der vierte Wechsel an der Tabellenspitze nach sechs Spieltagen. Nur Paderborn, jetzt Tabellenzweiter, und der UBC Münster standen in dieser Saison noch nicht auf Platz eins. Allerdings feierten die Münsteraner über die Artland Young Dragons aus Quakenbrück ihren ersten Saisonsieg. Für die Metropol Baskets Ruhr geht es am kommenden Sonntag (13.12., 14 Uhr, Vestische Arena Recklinghausen) gegen Paderborn um zwei wichtige Punkte im Kampf um die Hauptrunden-Teilnahme, bevor die JBBL in eine dreiwöchige Weihnachtspause geht.

Wie das 81:83 vor einer Woche in Düsseldorf trifft das 62:64 in Hagen die Metropol Baskets Ruhr sehr hart. Diesmal führten aber die Ruhrgebietler fast über die gesamte Spielzeit, ehe Hagen das Match in den letzten drei Minuten drehte. Wieder mussten die Zuschauer dramatische Schlusssekunden verfolgen. 7 Sekunden vor dem Ende verwandelte Daniel Zdravevski für die Hagener einen von zwei Freiwürfen zum 64:62. Doch im letzten Angriff schafften die Gäste es nicht mehr, mit einem Dreier den Sieg oder mit einem normalen Korb die Verlängerung zu erzwingen. Wie im Hinspiel jubelte Phoenix Hagen, das für die Metropol Baskets Ruhr in der JBBL eine unüberwindbare Hürde zu sein scheint.

Dabei hatten die Schützlinge von Razvan Munteanu und Pit Lüschper lange Zeit alle Trümpfe in der Hand. Nur dreimal wechselte im gesamten Spiel die Führung. Das erste Mal in der 3. Minute. Den 3:0-Start durch Luca Gerke und Finn Fleute konterten die Hagener mit einem 10:0-Run und der 10:3-Führung in der 5. Minute. Doch die Metropol Baskets Ruhr blieben cool. Mit seinem ersten von am Ende vier Dreiern besorgte Moritz Plescher den zweiten Führungswechsel. Beim 12:13 hatten die Metropol Baskets wieder die Nase vorn, Pleschers zweiter Dreier besorgte die 21:16-Führung für Metropol nach dem ersten Viertel. Und im zweiten Viertel machten die Gäste dort weiter: Dreier von Plescher und zweimal Till Hornscheidt schraubten das Ergebnis auf 34:22 für Metropol (16.), die höchste Gäste-Führung. Dass es zur Halbzeit nur 39:31 statt 39:29 für die Metropol Baskets stand, hatte sich das Team in den letzten zwei Sekunden vor der Pause durch einen ärgerlichen Ballverlust unter dem eigenen Korb  selbst eingebrockt.

Hagens Trainer Matthias Grothe setzte nach dem Wechsel alles auf eine Karte. Sein Kapitän Marco Hollersbacher, den er vor der Pause nur 10 Minuten hatte spielen lassen, blieb nun länger auf dem Feld. Grothe rotierte faktisch nur noch mit sieben Spielern. Bis zum 58:53 hatten die Metropol Baskets ihre knappe Führung stets verteidigt. Zum diesem Zeitpunkt waren schon zwei Spieler beider Teams vorzeitig unter der Dusche. Nach einer Halteball-Situation gerieten Hagens Kaan Ulubay und Metropols Semih Sehovic in seinem ersten JBBL-Spiel aneinander, die Unparteiischen disqualifizierten die Streithähne.

Doch nun kippte die Begegnung. Eben jener Marco Hollersbacher erzielte mit einem Drei-Punkte-Wurf die erste Hagener Führung seit 30 Spielminuten. Sein 60:58 (38.) war wie ein Stich ins Metropol-Herz. Zwar hatten die Gäste wie vor Wochenfrist in Düsseldorf mehrfach die Chance, zumindest die Verlängerung zu erzielen, aber es reichte nur zu zwei Anschlusskörben von Kapitän Philipp von Quenaudon zum 60:61 und 62:63 34 bzw. 16 Sekunden vor Schluss. Auch dass die Hagener in der Schlusssekunden drei ihrer vier Freiwürfe verwarfen, half den Metropol Baskets bei ihrem Stop-the-clock-Spiel nicht mehr.

Wieder waren es drei Punkte, die zum Sieg fehlten. Zum dritten Mal in der Saison. Und diese drei Punkte lagen über 40 Minuten auf dem Feld. Ihre gute Dreierquote von 50 Prozent (6 von 12) vor der Pause konnten die Munteanu-Schützen nach dem Seitenwechsel  (1 von 7) nicht mehr bestätigen. Auch das Reboundverhältnis (20:18 für Metropol zur Halbzeit, 24:20 für Hagen nach der Pause) kippte. Metropol warf 13 Mal mehr auf den Korb als der Gegner, aber die Wurfquote von 33 Prozent war zu schwach. Und das, obwohl die Hagener nur unterirdische 35 Prozent ihrer Freiwürfe trafen (7 von 20), Metropol aber auch nur 50 Prozent (11 von 22). Die beiden Viertel vor der Pause gingen an Metropol, die beiden Viertel nach der Halbzeit an Hagen. Da punktete Metropol mit 23 Punkten in 20 Minuten viel zu schwach, um in der JBBL ein Spiel zu gewinnen.

So sind die Blicke vom Trainer-Duo Munteanu/Lüschper und des gesamten Teams auf das Heimspiel gegen die finke baskets Paderborn gerichtet. Am kommenden Sonntag soll gegen den neuen Tabellenzweiten mit einem Heimsieg der dritte Platz zurückerobert werden. Ein weiterer Ausrutscher ist den Metropol Baskets Ruhr in den vier verbleibenden Spielen der Vorrunde nicht mehr gestattet.

Metropol: Felipe Galvez Braatz (4, 6 Assists), Valentin Bredeck, Moritz Plescher (18/4), Michael Akporukevwe, Luca Gerke (3), Till Hornscheidt (12/2), Philipp von Quenaudon (12/1), Malte Thimm, Finn Fleute (11, 13 Rebounds), Jason Fabek (2), Erik Neusel und Semih Sehovic.

Hagen: Louis Brand, Norman Arvanitakis, Lennart Menk (5/1), Tobias Wegmann (13/1, 4 Assists), Noah Tepelidis (9), Kaan Ulubay (10), Daniel Zdravevski (12), Henri Vaihinger (2, 11 Rebounds), Can Karabel, Mauro Nürenberg, Jona Böhme und Marco Hollersbacher (13/1).

 

 

PM: Metropol Baskets Ruhr