Metropol: Erster Schritt Richtung Viertelfinale

Das war Schwerstarbeit, aber am Ende erfolgreich! Mit einem 69:49 (29:33)-Heimsieg über TSV Eintracht Stahnsdorf sind die Metropol Baskets Ruhr in die Playoffs der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) gestartet. Dem Kooperationsteam von ETB SW Essen und Citybasket Recklinghausen fehlt damit in der best-of-three-Serie noch ein Sieg, um ins Viertelfinale der besten acht U16-Mannschaften Deutschlands einzuziehen. Am kommenden Sonntag (10.4., 12.30 Uhr) treten die Metropol Baskets Ruhr in Teltow bei Eintracht Stahnsdorf an, ein mögliches drittes Spiel fände am 17.4., 12.30 Uhr, wieder in Essen statt.

Rund 300 Zuschauer waren am Sonntag in die Helmholtz-Sporthalle in Essen-Rüttenscheid gekommen, um den Playoff-Auftakt im Achtelfinale live mitzuerleben. Doch das große Zuschauerinteresse sorgte nicht gerade für Motivation, vielmehr schienen die Aktionen der Gastgeber gelähmt zu sein. Drei Minuten passierte auf beiden Seiten nichts, erst in der 5. Minute trafen die Metropol Baskets zum ersten Mal in den Stahnsdorfer Korb. Per Dreier verkürzte Felipe Galvez Braatz auf 3:4. Doch viel zu oft suchten die Schützlinge von Razvan Munteanu und Pit Lüschper ihr Heil in Würfen aus der Distanz, zu selten wurde die Eintracht-Zone attackiert. Und weil nur ein weiterer Dreier von Till Hornscheidt zum 8:5 (6.) fiel, sechs Dreier aber vorbei flogen, gingen die Stahnsdorfer mit 10:16 in Führung, zur ersten Viertelpause verkürzte Kapitän Philipp von Quenaudon auf 12:16.

Der Metropol-Kapitän hatte sich am Samstag beim Training leicht verletzt, erst kurz vor Spielbeginn gab Teamarzt Dr. Wolfgang Plescher – 20 Stunden zuvor noch Albert-Schweitzer-Turniersieger mit den deutschen U18-Basketballern in Mannheim geworden – grünes Licht für den Einsatz des Powerforwards. Das war auch wichtig, denn „PvQ“ trieb sein Team im zweiten Viertel an. Er verkürzte selbst auf 16:18, der Weckruf war das aber noch nicht. Denn Stahnsdorfs Kapitän Max Stölzel agierte nun nach Belieben, wurde zu nachlässig verteidigt. Mit 10 Punkten im zweiten Abschnitt schoss Stölzel den Gast auf 20:33 in Front. Entsetzen bei den Metropol-Fans und auch auf der Metropol-Bank. Damit hatte niemand gerechnet, dass der Tabellenvierte der Hauptrunde Ost dem Spitzenreiter des Nordens solche Probleme bereiten würde. Till Hornscheidts zweiter Dreier zum 23:33 war dann das Signal zur Aufholjagd, Philipp von Quenaudon, Alexander Winck an der Freiwurflinie und Michael Akporukevwe Sekunden vor der Halbzeitsirene verkürzten auf 29:33. Aber die Metropol Baskets waren weit von ihrer Normalform entfernt.

Nach der ruhigen Halbzeitansprache von Coach Munteanu drehte die Essen/Recklinghäuser Kombination das Blatt. Stölzel wurde nun viel aggressiver verteidigt, diesmal warteten die Gäste fast 5 Minuten auf ihren ersten Korb. Semih Sehovic, Topscorer Moritz Plescher und Felipe Galvez Braatz drehten mit ihren Körben zum 41:36 (25.) das Blatt. Während den Gästen im dritten Viertel nur noch ein Feldkorb gelang – natürlich durch Max Stölzel, der zudem von der Linie hochprozentig traf – hielten die Metropol Baskets ihren Vorsprung bis zum 47:42 Viertelstand. Moritz Plescher, am Ende 14 Punkte und sieben Rebounds, war in dieser Phase der „go to guy“ der Gastgeber.

Zum Start des Schlussabschnitts schlüpfte dann Jason Fabek in diese Rolle. Der Recklinghäuser Flügelspieler versenkte erst zwei Dreier zum 53:44, ehe er nach schönen Zuspielen von Hornscheidt und Winck zwei Korbleger draufpackte: 10 Punkte in 5 Minuten und beim 57:45 (35.) war eine Vorentscheidung gefallen. Stahnsdorfs Headcoach Vladimir Pastushenko hatte da bereits den völlig ausgepumpten Max Stölzel vom Feld genommen und schonte seinen Leistungsträger. Der war mit 24 Punkten und 7 Rebounds der beste Mann auf dem Feld.

Das bessere Team auf dem Feld waren aber die Metropol Baskets Ruhr. Die machten nun an der Freiwurflinie den Deckel drauf, Erik Neusel erzielte die letzten beiden Metropol-Körbe zum 69:49-Entstand. Nach dem 20:33-Rückstand in der 16. Minute hatte das Munteanu-Team über die Verteidigung den Hebel umgelegt und ab da das Spiel mit 49:16 dominiert. Für das zweite Spiel der Achtelfinal-Serie in Teltow wissen die Ruhrgebietler nun, dass sie mehr über ihre Center scoren müssen, selbst wenn Finn Fleute mit einer Sprunggelenksverletzung noch ausfällt. Den Rebound gewann Metropol, angeführt von Semih Sehovic mit 10 Rebounds, mit 50:27 – 29:14 in Halbzeit zwei. In den Vierteln drei (18:9) und vier (22:7) waren die Metropol Baskets Ruhr ihrer Favoritenrolle gerecht geworden, in der ersten Halbzeit ganz und gar nicht.

Im Norden gewannen TuS Lichterfelde (gegen Hamburg Sharks), Gotha (gegen Paderborn) und Alba Berlin (in Hagen) ihre ersten Spiele des Achtelfinales. Die Metropol Baskets Ruhr schauen aber nur auf ihr Spiel zwei am Sonntag in Teltow, wenn mit einem Sieg über Stahnsdorf der Viertelfinaleinzug perfekt gemacht werden könnte.

Metropol: Felipe Galvez Braatz (9/1, 7 Assists), Alexander Winck (4, 6 Reb.), Moritz Plescher (14/1, 7 Reb.), Michael Akporukevwe (6), Luca Gerke, Till Hornscheidt (6/2), Philipp von Quenaudon (8, 6 Reb.), Niclas Hürland, Paddy Stollorcz, Jason Fabek (10/2), Erik Neusel (6) und Semih Sehovic (6, 10 Reb.).

 

PM: Metropol Baskets Ruhr