Metropol: Dreistellig in Münster / Endspiel am Sonntag gegen Düsseldorf

Spannender kann ein Finale nicht sein – auch wenn es in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) erst ein „Zwischenfinale“ ist: In der Nordwest-Gruppe der JBBL stehen vor dem letzten Spieltag der Vorrunde vier Mannschaften punktgleich an der Tabellenspitze. Die Phoenix Hagen Youngsters, die finke baskets Paderborn, das Düsseldorf Giants Junior Team und die Metropol Baskets Ruhr gehen am kommenden Sonntag allesamt mit 6 Siegen und 3 Niederlagen in den letzten Spieltag der Vorrunde und kämpfen um drei freie Plätze in der Hauptrunde. Denn am 9. Spieltag überschlugen sich die Ereignisse.

Erst sorgten die Artland Young Dragons aus Quakenbrück für einen Paukenschlag, als sie in Düsseldorf 79:63 gewannen, den Giants die dritte Niederlage beibrachten und den Tabellenführer stürzten. Dann feierten die Metropol Baskets Ruhr beim Tabellenletzten in Münster ihren ersten dreistelligen Sieg der Saison. Und am Nachmittag in Paderborn sorgte Nick Meyer mit einem Buzzerbeater aus der Distanz für den 57:56-Erfolg der finke baskets gegen Phoenix Hagen. Alle vier Mannschaften haben es nun noch in der eigenen Hand, einen der drei Hauptrunden-Plätze zu ergattern. Zu einem echten Finale kommt es dabei in Essen, wenn die Metropol Baskets Ruhr gegen Düsseldorf die Vorrunde beschließen.

In Münster gaben sich die favorisierten Metropol Baskets Ruhr beim Tabellenletzten UBC keine Blöße. Dem 71:41 im Hinspiel ließ das Kombinationsteam von ETB SW Essen und Citybasket Recklinghausen ein noch deutlicheres 101:51 (57:17) folgen. Das Metropol-Trainerduo Razvan Munteanu und Pit Lüschper konnte allen 12 Akteuren viel Einsatzzeit gönnen, ohne dass der Auswärtssieg auch nur annähernd in Gefahr geraten wäre. Alle Metropol-Spieler trugen sich in die Punkteliste ein – auch Center Niclas Hürland (BG Dorsten), der sich verletzte und nur vier Minuten mitwirken konnte. Erik Neusel (Mettmann Sport) war es in der Schlussminute vorbehalten, mit einem Korbleger das Ergebnis dreistellig zu gestalten. Fünf Spieler punkteten bei Metropol zweistellig, sechs hatten zum Spielende eine zweistellige Effektivität. Das schaffte beim UBC Münster nur Migel Wessel aus Marl, der in der vergangenen Saison bei den Metropol Baskets die erste JBBL-Luft geschnuppert hatte. Wessel war mit 18 Punkten Topscorer des Spiels.

Migel Wessel war es auch, der mit zwei Dreiern zu Spielbeginn die Münsteraner 6:4-Führung herausgeworfen hatte. Die letzte Führung der Gastgeber. Metropol-Coach Munteanu bestrafte seine starting five mit schnellen Auswechselungen, weil ihm die Intensität in der Verteidigung nicht passte. Das zeigte auch Wirkung: 31:10 für die Metropol Baskets Ruhr endete das erste Viertel, oder 27:4 die letzten acht Minuten des Auftaktviertels. Ebenso deutlich war das leider zerfahrene zweite Viertel: 26:7 ging das an die Ruhrgebiets-Auswahl, 57:17 stand es zur Pause. Mehr als eine Vorentscheidung. Aber Razvan Munteanu ärgerte sich über 12 Ballverluste in der ersten Halbzeit gewaltig. Auch die 21 Turnover nach 40 Minuten waren dem Coach zu viel.

Angesichts der hohen Führung war es aber auch schwer, die Betriebstemperatur hoch zu halten. Beim 93:39 kurz vor Ende war die höchste Führung erreicht. Die beiden Metropol-Topscorer Finn Fleute und Luca Gerke saßen da schon längst auf der Bank. Mit 19:17 ging das Schlussviertel an den UBC Münster, ein kleiner Achtungserfolg für Coach Peer Reckinger, gebürtiger Hertener auf der UBC-Bank. Münsters Linus Grunwald, der früh mit vier Fouls belastet war, gelang per Slam-Dunk der schönste Korb des Spiels. Von einer Effektivität seinen Gegenübers, Metropol-Center Finn Fleute, war er aber weit entfernt. Fleute sammelte 17 Punkte und 13 Rebounds, alleine 10 offensive Abpraller. Seine Effektivität von 31 war Bestwert des Spieltages in der Nordwest-Gruppe.

Trotz der Niederlagen von Hagen und Düsseldorf müssen die Metropol Baskets Ruhr ihr Heimspiel am kommenden Sonntag (24.1., 13 Uhr, Helmholtz-Gymnasium Essen-Rüttenscheid) gegen die Düsseldorf Giants gewinnen. Dann sind sie sicher in der Hauptrunde mit den drei besten Teams aus dem Norden (Oldenburg, Hamburg Sharks und Piraten Hamburg). Ein echtes Endspiel für die Metropol Baskets und die Giants – „do or die“ heißt das im Basketball.

Metropol: Felipe Galvez Braatz (9/1, 4 Steals), Alexander Winck (10/1), Moritz Plescher (13/2, 7 Rebounds), Michael Akporukevwe (13), Luca Gerke (15), Niclas Hürland (2), Philipp von Quenaudon (2, 9 Rebounds), Valentin Bredeck (4), Finn Fleute (17, 13 Rebounds), Jason Fabek (9), Erik Neusel (4), Semih Sehovic (3).

 

PM: Metropol Baskets Ruhr