Metropol: Größter Erfolg der Vereinsgeschichte

Niemand der 350 Zuschauer in der Vestischen Arena Recklinghausen hielt es noch auf ihren Sitzen. In einem dramatischen Schlussspurt gewannen die Metropol Baskets Ruhr in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL) das dritte Spiel der Viertelfinal-Serie gegen die Oettinger Rockets Gotha mit 65:61 (29:32) und stehen damit erstmals seit ihrer Gründung im Top4-Turnier der besten vier U16-Teams Deutschlands. Am 21./22. Mai in der Ulmer Kuhberghalle wird der Deutsche Meistertitel der U16-Basketballer ausgespielt – und die Metropol Baskets, Kooperationsteam von Citybasket Recklinghausen und ETB SW Essen, sind dabei.

Doch es war eine Achterbahnfahrt, auf die die Jungbasketballer aus dem Ruhrgebiet mit ihren Coaches Razvan Munteanu und Pit Lüschper am Muttertag ihre Fans mitnahmen. Dreieinhalb Minuten vor Ende der Partie war beim Stand von 51:58 kaum noch jemand in der Halle, der auf die Gastgeber setzte. Doch dann haucht Youngster Till Hornscheidt seinem Team mit zwei erfolgreichen Dreiern innerhalb weniger Sekunden neues Leben ein. 57:58 und noch drei Minuten zu spielen.

Der angeschlagen ins Spiel gegangene Alexander Winck gleicht an der Freiwurflinie erstmals seit der 22. Minute wieder für die Gastgeber zum 59:59 aus, Moritz Plescher schafft an der Linie in der 39. Minute die 60:59-Führung. Jano Lange macht für Gotha an der Linie das 60:60, doch weniger als eine Minute vor Schluss bringt Aufbauspieler Luca Gerke die Metropol Baskets wieder 62:60 in Front. Niemand ahnt da, dass das schon zum Sieg reichen würde. Rockets-Spieler Cornelius Opel verkürzt auf 61:62, verpasst aber den Ausgleich. Doch an der Freiwurflinie zeigen auch die Metropols Nerven. Nur drei von acht Freiwürfen finden ihr Ziel in den letzten Sekunden – aber zum Glück gehen alle Offensivrebounds an Metropol. Till Hornscheidt, Kapitän und Topscorer Philipp von Quenaudon sowie Luca Gerke machen an der Linie dann zum 65:61 den Deckel drauf. Gotha hatte da schon drei Akteure mit Foulhöchstzahl auf der Bank.

Riesiger Jubel in der Vestischen Arena, ein Knäuel von 20 Spielern liegt im Mittelkreis und feiert den Einzug ins Top4-Turnier. Nicht nur ein Spiel, nicht nur eine Viertelfinal-Serie – eine ganze Saison wie in der Achterbahn hat ihren Höhepunkt erreicht. In Ulm gegen die Gastgeber von ratiopharm Ulm, den Berliner Titelfavoriten TuS Lichterfelde und die ebenfalls an Muttertag qualifizierten Fraport Skyliners / Eintracht Frankfurt sind die U16-Basketballer aus dem Ruhrgebiet krasser Außenseiter. Aber sie haben seit Sonntag nichts mehr zu verlieren!

Gegen die Rockets aus Gotha, die vor 14 Tagen schon in Recklinghausen gewonnen und vor einer Woche in Gotha erst nach Verlängerung gegen Metropol den Kürzeren gezogen hatten, taten sich die Metropol Baskets Ruhr wieder enorm schwer. Dass bei den Rockets Topscorer Lorenz Schiller krank in Thüringen hatte bleiben müssen, schien die Munteanu-Schützlinge eher zu hemmen als zu beflügeln. Den Rebound gewannen die körperlich unterlegenen Gäste mit 41:35 – bei Metropol schien sich nur Center Finn Fleute (11 Rebounds) gegen die Niederlage bei den abgeprallten Bällen zu stemmen.

Doch letztlich war es allen Verantwortlichen bei den Metropol Baskets Ruhr gleich – der Sieg war eingefahren, die Viertelfinal-Serie „best of three“ gegen Aufsteiger Gotha mit 2:1 gewonnen. Und nun geht es zum Saisonhöhepunkt des Deutschen Jugendbasketballs: zum Top-Four-Turnier von Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL, U16) und Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL, U19) nach Ulm. Aber den unterlegenen Rockets aus Gotha zollten die Metropol Baskets Ruhr einen Riesen-Respekt für eine der spannendsten Viertelfinal-Serien der JBBL. In Addition aller drei Spiele hatte es Gotha auf zwei Punkte mehr als Metropol gebracht – aber es zählen nur Siege. Und davon holte Metropol einen mehr.

Metropol Baskets Ruhr: Felipe Galvez Braatz (5), Alexander Winck (4), Moritz Plescher (10/1, 5 Assists), Michael Akporukevwe (2), Luca Gerke (7, 4 Assists), Till Hornscheidt (9/2), Philipp von Quenaudon (12/2), Niclas Hürland, Finn Fleute (5, 11 Rebounds), Jason Fabek (7/1), Erik Neusel (2), Semih Sehovic (2).
 

PM: Metropol Baskets Ruhr