JBBL-Viertelfinale: Die Analyse

Playoffs Nord

1. UBC/SCM Baskets Münsterland – ALBA BERLIN

Im ersten Viertelfinale kommt es zum Duell zwischen den UBC/SCM Baskets Münsterland und dem Titelverteidiger aus der Hauptstadt. Beiden Teams gelang es, ihre Vorrunde verlustpunktfrei abzuschließen. In der anschließenden Hauptrunde konnte der UBC, der von der ehemaligen Bundesligaspielerin Marsha Owusu Gyamfi betreut wird, mit lediglich einer Niederlage den ersten Platz in der Gruppe 1 verzeichnen. ALBA BERLIN hingegen musste sich jeweils einmal dem Nachwuchs aus Jena sowie dem TuS Lichterfelde geschlagen geben. Letzten Endes sprang so der zweite Platz in der Hauptrunde 2 für die von Ex-Nationalspieler Vladimir Bogojevič trainierten Nachwuchs-Albatrosse heraus.

Auch in den Playoffs treten beide Teams bisher äußerst dominant auf. Während sich Münsterland in der ersten Runde deutlich in zwei Spielen gegen die Rockets durchsetzten (91:51, 114:66), gelang es ALBA, den Nachwuchs aus Paderborn ebenfalls deutlich zu bezwingen (123:63, 96:50). Auch in der zweiten Runde konnten beide Teams ihre weiße Playoff-Weste bewahren. Der UBC bezwang die Metropol YoungStars Ruhr mit 95:76 und 81:73. ALBA BERLIN behielt im Duell mit den Hamburg Sharks mit 85:61 und 99:50 zweimal deutlich die Oberhand.

Aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs kann von einer sehr spannenden Serie ausgegangen werden, in der Münster über den Vorteil des Heimrechts verfügt. Münsters Trainerin Owusu Gyamfi sieht die Favoritenrolle dennoch bei den Hauptstädtern: „Wir freuen uns auf das Viertelfinale und sehen uns gegen ALBA BERLIN als Außenseiter. Uns erwartet ein leistungstarker Gegner und wir gehen mit Respekt an diese schwierige Aufgabe heran. Unsere Ziele sind die gleichen wie während der gesamten Saison: Miteinander und füreinander spielen, gemeinsam unseren Ansprüchen gerecht werden und Spaß am Basketball haben.“

Mitentscheidend dürfte sein, inwiefern es den Münsterländern gelingt, den imposanten Frontcourt der ALBA-Jugend um Vincent Dubbeldam (19,4 Punkte; 8,0 Rebounds pro Spiel) und Marc Christoph Tilly (14,9 Punkte; 6,9 Rebounds) unter Kontrolle zu halten. Neben den jeweils 2,05 Meter großen Centerspielern verfügt Bogojevič über eine extrem ausgeglichene Mannschaft, in der drei weitere Akteure im Schnitt zweistellig scoren. Auch die Baskets aus dem Münsterland definieren sich primär über die mannschaftliche Geschlossenheit. In Jonas Brozio (10,1), Lorenz Neuhaus (10,7), Rikus Schulte (11,5) und Max Schell (16,6) punkten vier Spieler durchschnittlich im zweistelligen Bereich. Insbesondere auf Schell, der trotz seiner Größe von 2,00 Metern vermehrt auf der Flügelposition zum Einsatz kommt, sollte in dieser Serie ein Augenmerk liegen.

 

28.04.2019 12:30 Uhr UBC/SCM Münsterland ALBA Berlin Pascal-Gymnasium
05.05.2019 12:00 Uhr ALBA Berlin UBC/SCM Münsterland Max-Schmeling-Halle A
12.05.2019 12:30 Uhr UBC/SCM Münsterland ALBA Berlin Pascal-Gymnasium

 

2. Science City Jena – Piraten Hamburg

Die zweite Serie im Norden bestreiten Science City Jena und die Piraten Hamburg. Anders als die beiden anderen Viertelfinalisten aus dem Norden mussten sich beide Teams bereits in ihrer Vorrunde geschlagen geben. Während sich Jena lediglich dem ungeschlagenen TuS Lichterfelde beugen musste, zogen die Piraten gleich zweimal den Kürzeren – sowohl das Duell mit Bramfeld, als auch das Stadtderby gegen die Hamburg Sharks ging verloren. In der anschließenden Hauptrunde gelang es jedoch, trotz insgesamt vier Niederlagen, beide Konkurrenten hinter sich zu lassen und so den zweiten Platz für sich zu verbuchen. Etwas erfolgreicher stellte sich die Hauptrunde für den Konkurrenten aus Jena dar. In der Hauptrunde 2 konnte sich Jena den ersten Platz sichern und dabei sogar den amtierenden Meister aus Berlin hinter sich lassen.

In den Playoffs zeigt die Formkurve beider Mannschaften bisher steil nach oben. Jena konnte sich jeweils deutlich gegen Oldenburg und die YOUNG RASTA DRAGONS durchsetzen. Die Piraten bezwangen in der ersten Runde Chemnitz deutlich in zwei Spielen und setzten sich im Anschluss gegen das stark einzuschätzende Team aus Lichterfelde durch. Die Entscheidung fiel in dieser Serie erst im dritten Spiel, welches die Hamburger in heimische Halle knapp mit 75:71 für sich entschieden. Trotzdem ist das Ziel ins TOP4 einzuziehen, so Piraten-Trainer Özhan Gürel: „Wenn man schon im Viertelfinale steht, muss das Ziel eindeutig Halbfinale lauten. Wir wollen es als erste Piraten-Mannschaft der Vereinsgeschichte ins TOP4 schaffen.“

Jena verfügt mit den beiden litauischen Aufbauspielern Adomas (17,4 Punkte; 5,8 Rebounds) und Bartautas Linartas (13,8 Punkte; 7,6 Rebounds; 3,8 Assists) sowie dem Frontcourt um Lukas Passarge (15,5 Punkte; 11,0 Rebounds) und 2,06 Meter-Mann Eduard Roschnafsky (19,8 Punkte; 5,7 Rebounds) über ein äußerst ausgeglichenes Mannschaftsgefüge. Hamburg hingegen wurde in der Serie gegen Lichterfeld vor allem von Leif Möller getragen. Auf 28,7 Punkte und 4,0 Assists brachte es der Point Guard pro Spiel und übertraf damit seinen Saisondurchschnitt von 20,6 Punkten noch einmal deutlich. Vor allem im entscheidenden dritten Spiel war er es, der mit insgesamt 41 Punkten den Unterschied machte. Neben Möller kommen in Simonas Paukste (12,3), Ole Schrader (12,3) sowie Younes Ibouchoukene (12,3) drei weitere Akteure auf einen zweistelligen Punkteschnitt. Trotz der steigenden Formkurve der Hansestädter, sollte die Favoritenrolle in dieser Serie bei Jena liegen. Jenas Headcoach Torsten Rothämel erwartet dennoch eine spannende Serie: „Wir sind natürlich sehr froh, dass wir es bis in die letzte Playoffrunde geschafft haben und dass wir dem Traum von der Teilnahme am TOP4 in der eigenen Stadt weiter nachjagen können. Nichtsdestotrotz schauen wir weiter von Spiel zu Spiel und wissen, dass wir mit den Hamburgern einen sehr starken Gegner vor der Brust haben“, so Rothämel.

 

28.04.2019 15:00 Uhr Science City Jena Piraten Hamburg Spielhalle Sportgymnasium Jena
05.05.2019 12:30 Uhr Piraten Hamburg Science City Jena Edel-optics.de Arena
12.05.2019 15:00 Uhr Science City Jena Piraten Hamburg Spielhalle Sportgymnasium Jena

 

Playoffs Süd

3. Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS – ratiopharm ulm

Im dritten Viertelfinale stehen sich im Süden die Nachwuchsteams der Bundesligisten aus Frankfurt und Ulm gegenüber. Beide Standorte verfügen traditionell über eine renommierte Jugendarbeit, was sich auch in dieser JBBL-Saison bemerkbar macht. Frankfurt und Ulm gelang es, die Vorrunde mit einer Bilanz von 5:1 abzuschließen. Während dies für Frankfurt in der Gruppe 5 zu einem zweiten Platz reichte, erzielte Ulm in der Gruppe 7 den ersten Platz. Auch im weiteren Saisonverlauf wussten beide Mannschaften zu überzeugen. Die von Olaf Kanngiesser trainierten Frankfurter konnten sich mit einer Bilanz von 9:1 den ersten Platz in der Hauptrunde 3 sichern. Ulm musste sich mit einer Bilanz von 8:2 lediglich dem FC Bayern München in der Hauptrunde 4 beugen.

Die erste Playoff-Runde überstanden beide Teams jeweils ohne Niederlage, wobei vor allem Ulm sich gegen den Konkurrenten aus Köln durchaus schwertat (82:78, 79:68). Frankfurt hatte gegen BBU Allgäu Memmingen leichteres Spiel und somit wenig Mühe, sich zweimal deutlich durchzusetzen (86:46, 86:67). Auch im Zweitrundenduell mit dem TS Jahn München konnte Ulm die weiße Playoff-Weste beibehalten, hatte jedoch vor allem im ersten Spiel (78:75) arg zu kämpfen. Das zweite Spiel in München ging dann recht deutlich (78:61) an die Ulmer, sodass der Viertelfinaleinzug vorzeitig feststand. Frankfurt hingegen benötigte gegen das TEAM URSPRING drei Spiele, konnte sich im entscheidenden dritten Spiel, auch dank 24 Punkten und 12 Rebounds von Amir Dorn, letztlich deutlich mit 88:66 durchsetzen. (Die Highlights von Amir Dorn findet ihr hier)

Neben Dorn, der auch im sonstigen Saisonverlauf mit durchschnittlich 18,7 Punkten und 5,7 Rebounds zu überzeugen wusste, sind es vor allem Point Guard Alessio Santagati (11,8 Punkte und 4,2 Assists) und Bennet Schubert (10,6 Punkte und 8,1 Rebounds). Joshua Bonga, der Bruder von NBA-Spieler Isaac, steht als junger Jahrgang ebenfalls im Kader der Frankfurter, verfügt jedoch aktuell noch über eine verhältnismäßig kleine Rolle (2,1 Punkte in 12:08 Minuten pro Spiel). Das Scoring der Frankfurter wird allgemein von den Aufbau- und Flügelspielern dominiert, womit eine Gemeinsamkeit zum Konkurrenten aus Ulm besteht. Auch bei den Baden-Württembergern sind es in Jakob Hanzalek (22,3 Punkte; 7,8 Rebounds) und dem Briten Pharrell Wallace-Steele (11,3 Punkte; 9,2 Rebounds) zwei Außenspieler, die die primäre Last des Scorings tragen. Eine Prognose fällt in dieser Serie besonders schwer, da beide Teams einen extrem ähnlichen Saisonverlauf vorzuweisen haben und zudem über eine ähnliche Kaderstruktur verfügen. Letzten Endes könnte der Heimvorteil der Frankfurter der ausschlaggebende Faktor sein.

 

28.04.2019 12:45 Uhr EF/FRAPORT SKYLINERS ratiopharm ulm Sporthalle Wöhlerschule
05.05.2019 12:30 Uhr ratiopharm ulm EF/FRAPORT SKYLINERS BBU 01 TZ Neu-Ulm
12.05.2019 12:45 Uhr EF/FRAPORT SKYLINERS ratiopharm ulm Sporthalle Wöhlerschule

4. FC Bayern München Basketball – Porsche BBA Ludwigsburg

Auch im zweiten Duell im Süden stehen sich die Nachwuchsteams zweier Bundesligisten gegenüber. Trotz dieser Gemeinsamkeit hätte die Saison der beiden Mannschaften nicht verschiedener laufen können. Während die Münchener sowohl die Vor-, als auch die Hauptrunde als Tabellenerster mit insgesamt nur einer Niederlage abschließen konnten, mussten die Ludwigsburger nach einem vierten Tabellenplatz in der Vorrundengruppe 7 den Umweg über die Relegation nehmen. Eine Bilanz von 11:3 reichte dabei für den ersten Tabellenplatz, der mit der Playoffteilnahme verbunden ist. In der ersten Runde gelang das Weiterkommen gegen die Regnitztal Baskets, obwohl das erste Spiel verloren ging: Umso beeindruckender, da das letzte und entscheidende Spiel auswärts mit 75:65 gewonnen wurde. Das Achtelfinale gegen die IBA München konnte dann in zwei Spielen relativ deutlich für sich entschieden werden, sodass das Team von Ross Jorgusen das Kunststück vollbrachte, aus der Relegation ins Playoff-Viertelfinale vorzustoßen. Einen entscheidenden Anteil hieran hatte Jacob Patrick, der Sohn von MHP RIESEN-Headcoach John Patrick, der nach nur zwei Spielen in der regulären Saison alle Playoffpartien bestritt und diesen mit durchschnittlich 26,4 Punkten und 6,6 Rebounds eindrucksvoll seinen Stempel aufdrückte.

Die Serie gegen den FC Bayern Basketball dürfte nun jedoch ein echter Härtetest werden. Getragen von Benjamin Schröder (21 Punkte pro Spiel in den Playoffs) marschierten die Münchener durch die ersten zwei Runden. Während die s.Oliver Würzburg Akademie (94:65, 128:62) noch kein echter Gradmesser war, fielen die Duelle mit den HAKRO Merlins Crailsheim mit 70:66 und 83:79 um einiges knapper aus. Trotzdem sind die Bayern, nicht nur aufgrund ihrer starken Saisonbilanz von 19 Siegen bei nur einer Niederlage, klar in der Favoritenrolle. FC Bayern Trainer Florian Wedell: “

Nach intensiven Wochen mit internationalen Turnieren und der fordernden Serie gegen Crailsheim sind unsere Jungs heiß auf die dritte Playoff-Runde und wollen unbedingt ins TOP4. In Ludwigsburg erwartet uns eine selbstbewusste Mannschaft, die im Laufe der Saison eine beeindruckende Entwicklung hingelegt hat. Wir wollen ihnen aber mit konzentrierter Verteidigung begegnen.“

Ein besonderes Augenmerk sollte neben Schröder auch auf Luis Wulff (13,3 Punkte), Michael Rataj (11,8), Jonas März (11,0) und Ivan Borissov (10,1). Die Tatsache, dass fünf Spieler im Schnitt zweistellig punkten unterstreicht die Geschlossenheit der Mannschaft von Florian Wedell und steht gewissermaßen auch im Gegensatz zu Ludwigsburg, bei denen sich die Offense primär auf Patrick sowie Point Guard Edonis Paqarada (18,2 Punkte; 3,7 Assists) konzentriert.

 

28.04.2019 13:00 Uhr FCB Basketball Porsche BBA Ludwigsburg Nachwuchsleistungszentrum
05.05.2019 12:30 Uhr Porsche BBA Ludwigsburg FCB Basketball Rundsporthalle
12.05.2019 13:00 Uhr FCB Basketball Porsche BBA Ludwigsburg Nachwuchsleistungszentrum

PM: NBBL gGmbH