JBBL Review: Letzter Spieltag hält, was er verspricht

Herzschlagfinals in den Relegationsrunden sowie beeindruckende individuelle Leistungen: Auch der letzte Spieltag der JBBL Haupt- und Relegationsrunden hatte wieder einiges zu bieten. Einige wenige Entscheidungen bleiben derweil, aufgrund von Nachholspielen, noch offen.

Komplett unverändert verblieb die Tabellensituation in Hauptrunde 1. Die YOUNG RASTA DRAGONS gaben sich keine Blöße und konnten auch das zehnte Spiel für sich entscheiden. Bei den Rostock Seawolves Youngsters gab es einen deutlichen 45:95-Auswärtserfolg, womit die Niedersachsen das Kunststück vollbrachten, die gesamte Hauptrunde ohne Niederlage zu beenden. Zu überzeugen wusste einmal mehr Shooting Guard Justin Chukuwuemeka Onyejiaka, der mit 40 Punkten, zehn Rebounds und neun Steal am Triple-Double kratzte. Auch die PHOENIX Hagen Youngsters (108:76 gegen Metropol YoungStars) sowie die Hamburg Towers (90:58 bei den Baltic Sea Lions) konnten ihre Duelle gewinnen und somit ihre Tabellenplätze festigen.

Während in Hauptrunde 1 vor diesem Spieltag nur noch wenig Spannung vorhanden war, ging es in Hauptrunde 2 noch um die Pole Position. Hier blieb ALBA BERLIN souverän und gewann das Derby gegen den TuS Lichterfelde mit 83:63. Bereits zur Halbzeit (52:25) war eine Vorentscheidung gefallen, sodass früh klar war, dass die Hauptstädter als Tabellenerster in die Playoff einziehen werden. Nichts daran ändern konnte der Auswärtserfolg des ärgsten Verfolgers, Science City Jena, der sich mit 75:63 beim Friedenauer TSC durchsetzen konnte. Anders als die Berliner, machte es Science City dabei länger spannend und konnte sich erst in der zweiten Halbzeit entscheidend absetzen.

Ähnlich spannend das Finale in Hauptrunde 3: Die ART Giants Düsseldorf empfingen als Tabellenführer den noch sieglosen Tabellenletzten, das Team Bonn/Rhöndorf, während der punktgleiche Verfolger, Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS das Team Südhessen zu Gast hatte. Beide Teams taten sich dabei überraschend schwer. Frankfurt ging mit einem Rückstand in die Halbzeit, konnte sich letztlich jedoch deutlich mit 72:50 durchsetzen. Großen Anteil hieran hatte vor allem Jamaal Phatty, mit 20 Punkten und acht Rebounds. In Düsseldorf blieb die Partie sogar noch länger offen. Mit 58:58 ging es in die finalen zehn Minuten, ehe die Landeshauptstädter ihrer Favoritenrolle gerecht werden konnte und sich am Ende mit 79:72 behaupten konnten. Bester Werfer Finn Pook mit 21 Punkten und acht Rebounds. Durch den knappen Erfolg konnten die Giants Rang eins festigen, während sich Frankfurt mit dem zweiten Platz begnügen muss.

Favoritensiege gab es auch in Hauptrunde 4. Die drei topplatzierten Teams (ratiopharm ulm, TS Jahn München und BARMER Basketball Akademie TORNADOS FRANKEN) konnten ihre Partien allesamt für sich entscheiden; an der Tabellensituation ändert sich somit nichts mehr.

Während alle sechs Teams aus jeder Hauptrundengruppe für die Playoffs gesetzt sind, ging es in den Relegationsrunden um weitaus mehr. Die beiden Bestplatzierten jeder Gruppe dürfen als „Nachrücker“ ebenfalls an der Finalrunde teilnehmen, während die restlichen Teams in den Play-Downs gegen den Abstieg spielen.

Aus Relegationsrunde 1 hat es neben dem UBC/SCM Baskets Münsterland, der den direkten Verfolger Bramfelder SV mit 81:62 bezwingen konnte, auch die Uni Baskets Paderborn geschafft. Die Uni Baskets, die sich ihrerseits mit 91:46 gegen den SC Rist Wedel behaupten konnten, profitierten dabei von der Niederlage des Bramfelder SV, der bis dato punktgleich war. Ein imposantes Double-Double gelang dabei Paderborns Sebastian Morgenstern (19 Punkte, 18 Rebounds). Statistisch überzeugen konnten auch die beiden Bremerhavener Adrian Petkovic (40 Punkte) und Bennet Gullatz (39 Punkte und 13 Rebounds). Die starken individuellen Vorstellungen änderten jedoch nichts an der knappen 89:91-Niederlage gegen die Baskets Juniors Oldenburg, bei denen Boston Schröder mit 36 Punkten am häufigsten scorte.

Ebenfalls für die Playoff qualifizieren konnten sich die SG Bernau-Berlin-Nord, die bereits vor ihrem Duell mit Higherlevel Berlin (77:69-Erfolg), als Teilnehmer feststanden, sowie die Mitteldeutsche Basketball Academy. Der Nachwuchs aus Weißenfels behielt dabei die Nerven und bezwang die BG Göttingen Youngsters deutlich mit 81:56. In die Röhre schauen derweil die Berlin Tiger Kreuzberg, die ihr Heimspiel gegen den DBV Charlottenburg nach Overtime verloren und somit auf den undankbaren dritten Platz zurückfallen.

Ein Duell zwischen Tabellenführer und -verfolger, nach dem beide Mannschaften jubeln? Klingt untypisch, gab es jedoch in Relegationsrunde 3 zu beobachten. Zwar mussten sich die Young Gladiators Trier beim TSV Bayer 04 Leverkusen mit 65:73 geschlagen geben und somit mit Platz zwei Vorlieb nehmen. Da der engste Verfolger, die RheinStars Köln zeitgleich jedoch beim ASC Theresianum Mainz verlor, sind beide Teams für die Playoffs qualifiziert. Dass Nachholspiel der Kölner am kommenden Wochenende gegen die s.Oliver Würzburg Akademie hat daher für den Kampf um die Playoff-Plätze keine Bedeutung mehr.

Anders sieht es in Relegationsrunde 4 aus. Während sich die Internationale Basketball Akademie München auch die vierzehnte Partie für sich entscheiden konnte und somit ungeschlagen den Gang in die Playoffs antritt, wird der zweite Playoff-Teilnehmer erst in den kommenden Tagen bekannt. Grund ist die Absage des Duells zwischen der barmundi basketball akademie Augsburg und dem Nürnberger Basketball Club. Bestreiten die Augsburger ihr Heimspiel erfolgreich, sind sie qualifiziert. Kommt es zu einer Niederlage, so profitiert der Verfolger, die Young Tigers Tübingen. Die Tigers konnten sich am Wochenende, dank 34 Punkten von Lino Duarte mit 79:63 gegen die SG Stuttgart Esslinge Kirchheim durchsetzen und sind nun zum Warten gezwungen, ehe klar wird, ob es in Playoffs oder Playdowns weitergeht.