JBBL-Halbfinale 2: Science City Jena – ALBA BERLIN

Es gilt einen Titel zu verteidigen – das Ziel für ALBA BERLIN beim JBBL TOP4 dürfte klar sein. Nach den Meisterschaften 2017 und 2018 stehen die Albatrosse erneut im Halbfinale. Auf dem Weg dahin gab es in diesem Jahr aber auch kleinere Schwierigkeiten. 

In der Vorrunde legte ALBA eine verlustpunktfreie Gruppenphase hin, in der Hauptrunde dann waren die Auftritte der Albatrosse nicht mehr ganz so dominant. Berlin musste sich jeweils einmal dem Nachwuchs aus Jena sowie dem TuS Lichterfel-de geschlagen geben. Letzten Endes sprang so der zweite Platz in der Hauptrunde 2 für die von Ex-Nationalspieler Vladimir Bogojevič trainierten Nachwuchs-Albatrosse heraus.

In den ersten beiden Playoffrunden lief dann wieder alles nach Plan: Erst gelang es ALBA, den Nachwuchs aus Paderborn deutlich zu bezwingen (123:63, 96:50). Auch in der zweiten Runde konnte Berlin die weiße Playoff-Weste wahren: ALBA behielt im Duell mit den Hamburg Sharks mit 85:61 und 99:50 zweimal deutlich die Oberhand. 

Die Viertelfinalserie wurde dann aber eine echte Zitterpartie: ALBA traf auf eines der ganz großen Überraschungsteams der aktuellen Spielzeit: Gegen die UBC/SCM Baskets Münsterland mussten die Berliner dann auch erstmals auf das Heimrecht verzichten, denn die Münsteraner hatten als Tabellenerster ihrer Hauptrundengruppe die bessere Platzierung eingefahren. Der Heimvorteil allerdings war keiner: Es kam zu einer Serie von Auswärtssiegen. ALBA gewann mit 49:52 in Münster, unterlag zuhause mit 60:68 und setzte sich schließlich wieder auswärts entscheidend mit 61:64 durch – eine ganz knappe Kiste, die – würde man nach Punkten statt nach Siegen gehen – sogar an Münster gegangen wäre.

Foto: Camera4, ALBA BERLIN

Einen großen Anteil an der vom Halbfinaleinzug gekrönten Saison der Albatrosse hat der imposante Frontcourt der ALBA-Jugend um Vincent Dubbeldam (17,7 Punkte; 8,0 Rebounds pro Spiel) und Marc Christoph Tilly (14,6 Punkte; 6,7 Rebounds). Neben den jeweils 2,05 Meter großen Centerspielern verfügt Bogojevič über eine extrem ausgeglichene Mannschaft, in der vier weitere Akteure im Schnitt zweistellig scoren oder an der 10-Punkte-Marke kratzen: Finn Siedel kommt auf 12,9 Zählern, Gian Aydinoglu legt 11,2 Punkte auf, Renzo Copac und Leander Sonntag erzielen 9,6 beziehungsweise 9,4 Punkte. 

Der größte Basketballverein Deutschlands greift nach der dritten Meisterschaft in Folge – dass die Berliner aber auch schlagbar sind, hat der bisherige Saisonverlauf gezeigt. 

SAISON-STASTIKEN

PUNKTE 88,6 / REBOUNDS 42,2 / BLOCKS 3,7 / STEALS 19,8 / TURNOVER 23,6 / EFFEKTIVITÄT 105,2 

 

Jena: Endrunde „dahoam“ mit Happy-End?

Jena ist heiß: Als einziges Team konnte sich Science City schon nach zwei Spielen im Viertelfinale fürs TOP4 qualifizieren und bereitet sich nun seit drei Wochen auf den Saisonhöhepunkt vor eigenem Publikum vor. Diese Dominanz mussten sich die Thüringer aber im Saisonverlauf erst erarbeiten. Noch in der Vorrunde gab es die erste Niederlage, in der Tabelle musste das Team hinter dem TuS Lichterfelde zurückstecken. 

In der Hauptrunde stimmte dann schon alles: Jena startete gleich mit einem Sieg gegen den amtierenden Meister ALBA BERLIN, 84:78 schlug das Team von Torsten Rothämel die Albatrosse. Trotz der Niederlage im Rückspiel sicherte Jena sich den ersten Platz der Gruppe und ließ auch hier den Titelverteidiger hinter sich. 

In den Playoffs ging es dann nahtlos weiter: Die Jenaer „sweepten“ sich nur so durch die Postseason. Alle drei Serien wurden mit 2:0 gewonnen, sowohl die Baskets Juniors aus Oldenburg als auch die YOUNG RASTA DRAGONS mussten sich in allen Spielen deutlich geschlagen geben. Knapp wurde es erst ganz zum Schluss: Nachdem Jena auch in der Viertelfinalserie gegen die Piraten Hamburg mit 1:0 in Führung lagen, sorgte die Aussicht, das Heim-TOP4 zu erreichen, für zitternde Hände. Schließlich gewann man aber auch in Hamburg mit 75:78. 

„Wir haben in diesem Jahr eine Mannschaft, die deutlich stärker besetzt ist als in den Vorjahren. Das liegt zum einen daran, dass wir schon eine gute Gruppe von Talenten hatten, die in unserem Verein großgeworden sind. Dazu kam eine Verpflichtung durch den Profibereich und ein glücklicher Umstand, der dazu geführt hat, dass wir jetzt insgesamt ein wirklich gutes Niveau haben“, beschreibt Trainer Torsten Rothämel sein Team.

Foto: Christoph Worsch, Science City Jena

Jena verfügt mit den beiden litauischen Aufbauspielern Adomas (17,1 Punkte; 6 Rebounds) und Bartautas Linartas (14,4 Punkte; 7,6 Rebounds; 4,1 Assists) sowie dem Frontcourt um Lukas Passarge (14,6 Punkte; 10 Rebounds) und 2,06 Meter-Mann Eduard Roschnafsky (16,2 Punkte; 5,2 Rebounds) über ein äußerst ausgeglichenes Mannschaftsgefüge.

Jetzt also das TOP4 in der Sparkassen-Arena. „Wir sind wahnsinnig stolz, dass wir dieses Turnier ausrichten dürfen, das empfinden wir als sehr große Anerkennung, weil wir ja kein Standort mit riesiger Basketballtradition sind“, sagt Rothämel. Und was ist das Ziel? „Wir haben bisher die Strategie verfolgt, von Spiel zu Spiel zu denken. Aber klar, wenn man erstmal da ist, will man sich auch gut spielen und gewinnen. Für uns ist jetzt auch ein ganz großer Druck weg, nachdem wir das geschafft haben, weil die Erwartungshaltung natürlich auch hier vor Ort schon groß war. Ich hoffe, dass wir es schaffen uns freizuspielen und noch ein paar Prozent zusätzliche Energie freizusetzen.“ 

SAISON-STASTIKEN

PUNKTE 79,8/ REBOUNDS 40,0 / BLOCKS 2,7 / STEALS 16,9 / TURNOVER 20,8 / EFFEKTIVITÄT 84,6

 

Samstag, 25. Mai, 15 Uhr: JBBL-Habfinale 2:

ALBA BERLIN – Science City Jena

 

PM: NBBL gGmbH