Hagen: Finale zweimal verpasst

Sowohl die Phoenix Youngsters als auch die Phoenix Juniors haben den Einzug ins Finale beim NBBL/JBBL TOP4 in Hagen verpasst. Vor 2.423 Zuschauern in der ENERVIE Arena mussten sich die Youngsters im JBBL-Halbfinale mit 60:68 (31:28) gegen die Porsche BBA Ludwigsburg geschlagen geben. Die Juniors verloren nach großem Kampf und doppelter Overtime mit 80:88 (74:74, 65:65, 34:41) gegen Eintracht Frankfurt. Im JBBL-Finale stehen sich am Sonntag Quakenbrück und Ludwigsburg gegenüber. Die Deutsche Meisterschaft in der NBBL spielen am selben Tag Frankfurt und Bayern München aus.

Das Personal:

Die Phoenix Hagen Youngsters mussten mit Marco Hollersbacher auf einen wichtigen Akteur verzichten. Der Small Forward hatte sich im Training eine Knorpelabsplitterung im Knie zugezogen und wird für einige Monate ausfallen. Bei den Juniors fehlte Joshua Kuhtz (Kreuzbandriss). In Jonas Grof und Marcel Keßen hatten gleich zwei Juniors in dieser Saison in der Beko BBL für Phoenix Hagen debütiert. Zudem gehörte mit Haris Hujic nicht nur der Most Valuable Player (MVP) des NBBL-Allstar-Games, sondern auch der gesamten NBBL-Saison zum U 19-Team der Feuervögel.

Der Turnierverlauf:

Die Phoenix Youngsters fanden im JBBL-Halbfinale gegen Ludwigsburg gut ins Spiel. Vor allem Jasper Günther punktete zuverlässig. Purps traf zum 10:1 (5.). Auch in der Defense standen die jungen Feuervögel gut; erst nach knapp sechs Minuten erzielte Ludwigsburg den ersten Korb aus dem Feld. Zu Beginn des zweiten Viertels brachte Noah Tepelidis die Youngsters mit seinem Treffer zum 23:13 erstmals zweistellig in Führung (11.). Gegen Ende der ersten Hälfte nahm die BBA jedoch Fahrt auf. Justin Kater traf zum Pausenstand von 31:28 und hielt sein Team damit im Spiel.

Nach der Pause bestimmte Ludwigsburg die Partie, übernahm die Führung und setzte sich auf 31:35 ab (24.). Phoenix kam zunächst nur durch Freiwürfe von Pinchuk und Krumme zu Punkten. Beim 37:47 führte nun die BBA mit zehn Zählern. Danach starteten die Youngsters eine Aufholjagd und gingen mit 45:50 ins letzte Viertel. Günther brachte die Youngsters mit dem Korbleger zum 55:56 auf einen Punkt heran (35.). Wenig später erzielte Tepelidis den 57:57-Ausgleich, doch Ludwigsburg ging direkt wieder in Führung (38.). Mit 60:68 ging das Spiel aus Hagener Sicht schließlich verloren.

Im Finale am Sonntag trifft die Porsche BBA Ludwigsburg um 11 Uhr auf die Young Dragons. Die Quakenbrücker hatten im ersten JBBL-Halbfinale gegen den TSV Tröster Breitengüßbach nach einem 9:0-Start lange geführt. Erst im letzten Viertel drehte Breitengüßbach zwischenzeitlich das Spiel, das am Ende doch die Dragons mit 61:57 für sich entscheiden konnten.

Die Phoenix Juniors gingen im NBBL-Halbfinale durch Julian Jasinski und Marcel Keßen früh mit 5:0 in Führung. Haris Hujic erzielte für Phoenix acht Punkte in Folge, doch auch die Frankfurter scorten fleißig. Nach einigen Führungswechseln endete das erste Viertel mit 20:18 für Phoenix. Im zweiten Spielabschnitt konnten sich die Gäste erstmals deutlich absetzen: Niklas Kiel traf zum 24:33 (15.) und legte eine Minute später noch zwei Freiwürfe zur zweistelligen Führung nach. Doch die Juniors ließen sich nicht unterkriegen und kämpften sich mit Grof, Jasinski und Keßen auf 30:35 zurück (18.). Zur Pause hieß es 34:41.

Im dritten Viertel gaben die Nachwuchs-Feuervögel weiter ordentlich Gas: Keßen traf zum 42:46 (26.) und kurz darauf zum 46:48 (27.). Den ersehnten Ausgleich erzielte Julian Jasinski (28.). Erstmals seit Beginn des zweiten Viertels gingen die Juniors wieder in Führung und bauten diese bis zum Viertelende auf 54:49 aus. Im Schlussviertel verteidigten die Juniors ihren Vorsprung zunächst clever. Trotzdem wurde es noch spannend, als Frankfurts Knothe zum 56:55 traf (35.). Nach Akodos Dreier zum 58:59 führten die Gäste (38.). Zweieinhalb Sekunden vor Schluss verwandelte Hujic beim Stand von 63:65 eiskalt beide Freiwürfe und es ging in die Verlängerung.

In der Overtime gerieten die Hagener durch zwei Frankfurter Dreier ins Hintertreffen. Ein Freiwurf von Grof und ein Dreier von Hujic zum 69:71 gestalteten alles wieder offen (43.). Nach Grofs Ausgleich zum 74:74 kurz vor Ende gab es erneut fünf Minuten Nachschlag. Auch in der zweiten Verlängerung ging Frankfurt mit sechs Punkten in Führung. Wieder antwortete Phoenix mit einem Freiwurf von Grof. Doch spätestens mit dem 75:84 wurde der Rückstand zu groß. Mit 80:88 endete die Partie. Eintracht Frankfurt trifft im NBBL-Finale am Sonntag um 13.30 Uhr auf das Team von Bayern München, das gegen ALBA BERLIN im Halbfinale lange Zeit deutlich führte. Gegen Ende wurde es doch noch einmal spannend, München siegte letztlich mit 66:56 (34:19).
Das Fazit:

Kein erfolgreiches Wochenende für den Phoenix-Nachwuchs: Für die Youngsters wie für die Juniors ist der Titel-Traum „dahoam“ im Halbfinale ausgeträumt. Das JBBL-Team erwischte gegen die Porsche BBA Ludwigsburg einen Sahne-Start. Wenige Minuten vor Schluss war die Partie ausgeglichen, doch die Hagener U 16 blieb in der Crunchtime glücklos. Im Rebound-Verhältnis (42:52) sowie bei den Wurfquoten (34:39 Prozent Field Goals) waren die Youngsters unterlegen. Auch Hagens Top-Scorer Jasper Günther (16 Punkte) konnte die Niederlage nicht verhindern. Bei Ludwigsburg gelang sowohl Lawrence Mugagan (13 Punkte, 14 Rebounds) als auch Mateo Seric (11 Punkte, 10 Rebounds) ein Double-double.

Die Phoenix Juniors zwangen in einem hochspannenden Spiel ihren Gegner Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS gleich zweimal in die Verlängerung. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. In den meisten Statistiken lagen die Juniors leicht vorne (38:33 Prozent Field Goals, 58:57 Rebounds, 5:2 Steals, 6:4 Blocked Shots). Bei den Assists (14:20) zeigten sich allerdings die Frankfurter überlegen – ein Indikator, dass die jungen Feuervögel nicht immer die richtigen Pässe spielten. Gleich drei Juniors legten ein Double-double auf: Jonas Grof (28 Punkte, 10 Rebounds), der Top-Scorer aller Halbfinals wurde, Marcel Keßen (18 Punkte, 18 Rebounds), der besonders unter den Körben glänzte, und Julian Jasinski (14 Punkte, 12 Rebounds). Von den SKYLINERS schafften Niklas Kiel (24 Punkte, 22 Rebounds) und Armin Trtovac (11 Punkte, 13 Rebounds) doppelt zweistellige Werte. Akodo wurde mit 25 Punkten bester Frankfurter Werfer.

Die Trainerstimmen:

Matthias Grothe (Phoenix Hagen Youngsters): „Glückwunsch an Ludwigsburg. Für meine Spieler ist die Niederlage heute natürlich bitter. Es ging um Kleinigkeiten, die sich summiert haben. Aber ein solches Spiel kann den Jungs in den kommenden Jahren helfen, dass sie die richtigen Schlüsse ziehen. Natürlich hätte uns Marco Hollersbacher gerade beim Rebound helfen können, aber so ist nun einmal der Sport. Danke an die Fans, die uns super unterstützt und dadurch auch zum Ausgleich im letzten Viertel beigetragen haben.“

Falk Möller (Phoenix Hagen Juniors): „Frankfurt hat verdient gewonnen, Glückwunsch. Wir sind gut ins Spiel gestartet, dann ließ die Intensität etwas nach. Im dritten Viertel standen wir aber defensiv super, da haben wir nur acht Punkte zugelassen. In beide Overtimes sind wir schlecht reingekommen, haben uns dann zurückgekämpft. Jules Akado hat mit fünf von elf Dreiern ein klasse Spiel gemacht, Niklas Kiel haben wir kaum in den Griff bekommen. Von der Stimmung in der Halle war ich begeistert.“

 

PM: Phoenix Hagen