Hagen: „Big Ben“ sichert der BBA den zweiten Sieg

Was für ein Krimi! Im Duell zweier siegreicher Teams der Vorwoche setzte sich die Basketball-Akademie Hagen am Sonntag nach Verlängerung in Bremerhaven durch. Die JBBL der BBA hatte spielfrei.

NBBL B: Gruppe Nord, 2. Spieltag

Eisbären Bremerhaven – BBA Hagen 73:74 n. V. (12:16, 16:15, 19:15, 16:17, 10:11)

Dass die BBA bei den Eisbären tatsächlich den zweiten Sieg im zweiten Spiel würde feiern dürfen – danach sah es zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit tatsächlich nicht aus. Denn die Gastgeber lagen mit acht Punkten vorne (61:53), profitierten bis dahin immer wieder von zahlreichen Ballverlusten und unkonzentrierten Abschlüssen der Hagener, die nach einer Nacht im Bremerhavener „Havenhostel“ eigentlich ausgeruht hätten sein müssen.

Doch von Anfang an fand das Zdravevski-Team keinen Spielrhythmus, war in der Defense den entscheidenden Schritt zu spät und ließ außerdem aufgrund schwacher Reboundarbeit immer wieder zweite, dritte oder gar vierte Chancen zu. Insgesamt 52 Rebounds – davon 22 offensive – für die Eisbären sprachen am Ende eine deutliche Sprache.

Und doch gelang es den Gästen, das erste Viertel für sich zu entscheiden und zumindest Kontakt zu halten. Denn war die Wurfquote bei der BBA schon ausbaufähig (42 % FG), so lag sie bei den Bremerhavenern mit 34 % sogar noch niedriger. Kurzum: Die etwa 80 Eisbären- und eine Handvoll tapferen Hagener Fans erlebten ein echtes Low-Scoring- Game, das offensiv zwar nicht hochklassig, dafür aber extrem spannend war.

Obwohl die Gäste in den Schlussminuten noch einmal aufholten, schien das Spiel sieben Sekunden vor Schluss zugunsten der Eisbären entschieden zu sein. Denn der starke Anton Meyer, mit 24 Punkten Topscorer der Partie, hatte den Hagenern in der Schlussminute zwei seiner insgesamt fünf Dreier eingeschenkt und dazu beigetragen, dass die Hausherren sieben Sekunden vor Schluss mit 63:60 führten. Doch das frühe Foul am gut aufgelegten BBA-Point-Guard Robin Mingaz im Vorfeld sollte sich rächen: Was als taktischer Stopp der Bremerhavener gedacht war, ging nach hinten los: Da die Gastgeber die Teamfoulgrenze erreicht hatten, ging Mingaz an die Linie, verwandelte den ersten Freiwurf sicher zum 63:61. Den zweiten verfehlte er jedoch – und es schlug die Stunde von „Big Ben“ Jürgens: Der BBA-Center schnappte sich den Offensiv-Rebound und verwandelte den schwierigen Sprungwurf 1,6 Sekunden vor Schluss zum 63:63-Ausgleich. Verlängerung!

Hier zeigte sich, dass Basketball ein Spiel der Serien ist – das beim 63:69 für die Hagener zwei Minuten vor Schluss gerne schon hätte entschieden sein dürfen. Doch die Bremerhavener gaben nicht auf, legten eine 8:0-Serie zum 71:69 hin und witterten Morgenluft. Und nachdem Finn-Luca Philipp zum 71:71 ausgeglichen hatte, war es beim

Stand von 73:71 erneut Ben Jürgens, der den von Coach Tome Zdravevski angesagten Spielzug gemeinsam mit Robin Mingaz umsetzte: Jürgens, der ein Double-Double erzielte (13 Punkte/13 Rebounds) erhielt den Ball an der Dreierlinie von Mingaz und verwandelte „ohne Knochen“ zum 73:74-Endstand. Der Rest war Hagener Jubel pur!

BBA-Coach Tome Zdravevski: „Man muss auch nach so einem knappen Sieg ehrlich sein und sagen, dass wir insgesamt eine schwache Leistung gezeigt haben. Wir waren nicht wach, hatten viel zu viele Ballverluste und standen beim Rebound schlecht. Das muss besser werden. Aber natürlich freue ich mich, dass wir gewonnen haben und Ben die wichtigen Punkte gemacht hat. Auch Robin hat heute einen guten Job gemacht!“

Jetzt steht der nächste schwere Gegner auf dem Programm: Am kommenden Samstag, 22. Oktober, trifft die BBA im Hagener Derby um 14 Uhr auf Phoenix (Sporthalle Altenhagen).

BBA: Zajic (13), Orthen (4), Drabek, Philipp (23/2 Dreier), Mingaz (17/1 Dreier/6 Assists), Pauli (3/1 Dreier), Zacharias, Hinske, Springer (1), Labus, Strauss, Jürgens (13/3 Dreier/13 Rebounds)

Freiwürfe: 13/22 (59 %) Dreier: 7/26 (27 %)
2er: 20/39 (51 %)

 

PM: BBA Hagen