Göttingen: JBBL startet ambitioniert in die zweite Bundesligasaison

Am kommenden Sonntag startet für das Basketball-Team der Spielgemeinschaft SEK die Saison in der Jugendbasketball-Bundesliga. Mit einer Woche Verspätung, dafür aber gleich mit einem Doppelspieltag. Am Samstag ist die Wenzel-Truppe beim Topteam in Ulm zu Gast (11:00 Uhr, Main Court, Orange Campus), am Sonntag werden dann die Merlins aus Crailsheim erwartet (16:00 Uhr, Sporthalle Stadtmitte). Zuschauer sind bei den Spielen aufgrund der aktuellen Infektionslage nicht zugelassen. 

„Wir freuen uns auf die kommenden Spiele und fühlen uns gut vorbereitet, zumindest sportlich“, mit diesem positiven Gefühl wollte das Trainerduo Brian Wenzel und Peter Raizner bereits in der vergangenen Woche in die zweite JBBL-Saison starten. Hätte die Verschärfung der Infektionslage nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nachdem der Landkreis Esslingen zum Risikogebiet eingestuft wurde, wurden kurzfristig alle Spiele der Vorrunden-Gruppe 7 abgesetzt und das Erstrundenspiel des SEK-Teams gegen Ludwigsburg vorerst verschoben. Nun aber soll es endlich losgehen und trotz des kurzfristigen Ausfalls von Leistungsträger David Volz und Guiseppe Seggio gibt sich das Team positiv optimistisch, wenngleich Leistungssport in Zeiten von Corona immer eine Gratwanderung ist, den das gesamte Team aber mit sehr viel Disziplin gleichermaßen bei der Hygiene und im Sport begegnet.

Die beiden Nachwuchstrainer Wenzel und Raizner haben nämlich allen Grund stolz zu sein auf die Entwicklung der Mannschaft, die sich vor allem in den letzten Wochen in den Vorbereitungsspielen angedeutet hat. „Wir sind sehr im Einklang mit unserer Philosophie, auf die Spieler der Region zu setzen und sind nun bereit, die Früchte zu ernten, die wir in der letzten Saison ausgesät haben“, so die beiden Coaches. Das erste JBBL-Jahr, das jäh von Corona unterbrochen wurde war hart. Bewusst setzten die Verantwortlichen auf junge Spieler, die langsam an den Leistungssport herangeführt werden sollten. Zeit für Entwicklung zu bekommen und sich dennoch Anerkennung zu verdienen ist leichter gesagt als getan. In einer Nachwuchsliga, in der die Leistungszentren sogar international um den besten Nachwuchs buhlen mit einem regionalen Konzept anzutreten ist gewagt, wenngleich der einzig richtige Schritt: „In Anbetracht der Konkurrenz um uns herum müssen wir unseren eigenen Weg finden“, so der neue Sportliche Leiter Jugend David Rösch, der eigens angetreten ist, um die langfristige Jugendstrategie zu lenken und mit Inhalten zu füllen.

Und dieser eigene Weg wurde durchaus zu Beginn der vergangenen Saison von der Konkurrenz belächelt. Vor dem Hintergrund deutlicher Niederlagen war es durchaus schwer, sich als Neuling die nötige Anerkennung zu verschaffen, um auch bei Eltern und Spielern Vertrauen in den Standort auszubauen. Die Resultate in der zweiten Saisonhälfte waren jedoch schon ein erster Fingerzeig, dass die Planungen aufgehen können. Wenzels Trainings-Philosophie scheint die gewünschten Früchte zu tragen und die Ergebnisse aus den Testspielen gegen Teams aus der Region und den Nachbardivisionen machen Mut und bringen Selbstbewusstsein. „Wir haben die Playoffs fest im Auge“, so die selbstbewusste Ansage des 29-Jährigen, der in seiner schwierigen Doppelrolle als Co-Trainer der Knights auf die Unterstützung von Peter Raizner angewiesen ist. „Pete übernimmt eine wichtige Rolle in unserem Team, wir ergänzen uns gut und können uns absolut aufeinander verlassen.“ Raizner ist Inhaber des Stipendiums zum Nachwuchstrainer, verantwortet den sportlichen Bereich bei SEK und trainiert darüber hinaus die U18-Oberligamannschaft der Spielgemeinschaft.

Der nun anstehende Doppelspieltag hat es freilich in sich für die SEK-ler. Im Ulm steht gleich eines der besten JBBL-Teams in Württemberg auf dem Parkett des neuen Orange Campus und auch die Gäste aus Crailsheim sind nicht zu unterschätzen. Zwar wurde das Testspiel vor wenigen Wochen gegen die Hohenloher mit 89:57 deutlich gewonnen, aber am Sonntag wird nichts zuletzt die Physis entscheiden. Aber das neue JBBL-Team fühlt sich gut vorbereitet und freut sich auf die Herausforderung. Dem Bundesliga-Kader der U16-Jährigen gehören in dieser Saison 16 Spieler an, die allesamt aus Vereinen der Region stammen. Ein weiteres Zeichen, dass das Konzept mit der Anbindung an die Heimatvereine funktioniert, zeigen auch zum Beispiel Ben Pfäffle und Thomas Negga, denen als älterer Jahrgang noch der Sprung in den JBBL-Kader gelungen ist. Mit Kempf, Schwarz und Leitzinger ist zudem auch der „eigene“ SEK Nachwuchs am Start, die im letzten Jahr noch unter Bernd Tollkühn in der U14-Oberliga auf Punktejagd gegangen sind.

Allesamt gute Voraussetzungen dafür, dass die noch junge Spielgemeinschaft sich langfristig etablieren kann. In der Vorrunde der Gruppe 7 geht es am Sonntag nun darum, ein erstes Zeichen zu setzen. Neben den starken Teams aus Ulm und Ludwigsburg kämpfen noch Tübingen, Urspring, Karlsruhe und Crailsheim um die Vorschusslorbeeren auf dem Parkett umzusetzen und im Wettstreit um die Playoff Plätze vorne mit zu mischen. „Wir starten mit einem guten Gefühl“, versichert Headcoach Wenzel und freut sich mit seinen Jungs auf das erste Saisonspiel gegen rathiopharm Ulm.

Der JBBL-Kader der Saison 2020/21: Furkan Cal (TS Göppingen), Nil Failenschmid (VfL Kirchheim), Tyler Jackson (Stuttgart Eagles), Joel Kempf (VfL Kirchheim), Samuel Leitzinger (MTV Stuttgart), Léo König (VfL Kirchheim), Alois Mounier (MTV Stuttgart), Thomas Negga (TV Zuffenhausen), Edolind Paqarada (VfL Kirchheim), Ben Pfäffle (VfL Kirchheim), Fabian Schwarz (TV Nellingen), Tyler Scott (BBA Ludwigsburg), Luan Silvestru (TV Nellingen), Guiseppe Seggio (BVH Esslingen), Luis Sziede (MTV Stuttgart), David Volz (MTV Stuttgart)

Head-Coach: Brian Wenzel, Assistant Coach: Peter Raizner

 

PM: SG SEK