Gießen: Wechselbad der Gefühle für JBBL-Youngster

Nico Lagerman, Sebastian Brach, Paul Carl, Till Wagner und Finn Jakob. Die Liste der Absagen für das letzte Hauptrundenspiel der NBBL-Saison ist lang. Dementsprechend fuhr das Team von Coach Ivica Piljanovic ohne große Erwartungen nach Breitengüßbach. Gegen die kooperierenden Franken ging es um den fünften Platz in der Gruppe.

Neben den verletzten Spielern fehlte Till Wagner den ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers aufgrund der Spielverlegung. Ursprünglich war die Partie auf Samstag terminiert, doch ohne Gießener Zustimmung wurde sie von der Spielleitung auf Bamberger Wunsch um einen Tag verschoben. Bigman Wagner war am Sonntag mit dem Licher Team in der 2. Regionalliga aktiv und half mit neun Punkten die Chancen auf den Aufstieg in die 1. Regionalliga zu bewahren.

Tim Schneider, Henrik Kalusche, Karl Maruschka, Robin Njie und Fabian Baumgarten waren so die ungewohnte Starting Five der Mittelhessen. Sie blieb allerdings nur 3:13 Minuten auf dem Parkett, dann verletzte sich Henrik Kalusche und kam nicht mehr zurück ins Spiel. Auf den eh schon dünnen Guard-Positionen fehlte also mit ihm ein weiterer Spieler. Zudem hatte er in seiner kurzen Einsatzzeit bereits drei Assists gespielt. Bamberg nutzte die kleiner gewordene Rotation der BBA 46ers aus und gewann den ersten Abschnitt mit 25:16. Doch ein überragender Tim Schneider hielt seine Farben in Schlagdistanz. Die Gäste ließen sich nicht abschütteln, auch da der Point Guard 19 Punkte bis zur Halbzeit erzielte. Die Franken, die trotz der Spielverlegung ohne Jekabs Beck und Elias Baggette spielten, konnten sich dagegen immer wieder auf 2,10m-Center Leon Bulic verlassen. So kamen die Gießener zwar näher, zur Pause stand aber noch ein 43:37 auf der Anzeigetafel.

Coach Piljanovic rotierte früh mit den beiden Youngstern im Team, Yuma Janeck und Hannes Bergmann, sowie den im Saisonverlauf eher selten eingesetzten Philipp Bötz und Berkant Campinar. Zu allem Unglück gesellten sich dann im Laufe des dritten Viertels auch noch Krämpfe bei Tim Schneider. Der letzte verbliebene Leistungsträger musste dem intensiven Regionalliga-Spiel vom Vortag Tribut zollen, wo er in 25 Minuten für die Gießen Pointers gegen Topfavorit Karlsruhe 15 Punkte erzielte. Im dritten Viertel konnte er nur noch sporadisch seinem Team helfen ehe er im vierten Viertel geschont wurde. Das konnten die Lahnstädter auch leisten, nach dem 6:33 im dritten Abschnitt war die Partie entschieden. Die Gießener Rotationsspieler gewannen das Schlussviertel noch knapp, konnten aber die 64:96-Niederlage nicht mehr verhindern.

Dabei können die ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers der Niederlage sogar etwas Gutes abgewinnen. In den in zwei Wochen beginnenden Playoffs geht die Reise nun nicht erneut nach München. Im Kampf um die Plätze 2, 3 und 4 setzte sich der FC Bayern gegen Stadtrivale IBA durch und geht nun von der zweiten Position ins Rennen ums Top4. Dadurch rutsche die IBA aber noch auf Platz 4 ab und die Eintracht Frankfurt / FRAPORT SYKLINERS belegen den dritten Rang. Damit kommt es im Achtelfinale zum Hessenderby! Die Serie soll am 22. März in Frankfurt starten, wobei an diesem Wochenende in der Basketball City Mainhattan ebenfalls die Hessenmeisterschaften der U12 und U14 vorgesehen sind.

NBBL: Brose Bamberg / Tröster Breitengüßbach – ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers 96:64 (43:37)

Viertelergebnisse: 25:16, 18:21, 33:6, 20:21

ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers: Yuma Janeck (3), Karl Maruschka (10), Hannes Bergmann (2), Tim Schneider (24), Berkant Campinar, Robin Njie (12), Henrik Kalusche, Fabian Baumgarten (11), Philipp Bötz

Nächste Partie: Eintracht Frankfurt / FRAPORT SKYLINERS – ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers (Sonntag, 22. März, 15.00 Uhr, Basketball City Mainhattan, Frankfurt, Änderungen möglich)

 

 

Ersatzgeschwächt einen Vorsprung nicht halten können und dann in letzter Sekunde doch noch in die Verlängerung gekommen, nur um dort ohne Korberfolg das erste Playoff-Spiel zu verlieren. Die JBBL-Mannschaft der ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers durchlebte in Ludwigsburg ein Wechselbad der Gefühle.

Gegen die groß gewachsenen Schwaben musste Trainer Marcus Krapp schon vor dem Spiel zwei herbe Rückschläge einstecken. Die beiden längsten Spieler im Team Vincent Stöckel und Tristan Göbel fehlten der U16. Mit Göbel fehlten nicht nur 1,93m sondern auch der Topscorer der bisherigen Saison. So starteten die Gäste auch verhalten in die Playoffs und sahen sich in der dritten Minute bereits einem 2:9-Rückstand gegenüber. Dieses Defizit trug die Krapp-Mannschaft auch durch das erste Viertel, das mit 20:14 an die Gastgeber ging. Doch im zweiten Abschnitt trumpften die Gießener auf. Mit viel Einsatz beim Rebound kompensierten sie ihre fehlende Größe und zeigten auch in der Offensive Lösungen. Nach zwei Dreiern von David Sann und Christopher Herget übernahmen die 46ers erstmal die Führung. Auf den 10:0-Lauf folgte zwar ein Befreiungskorb der Porsche BBA, doch die ROTH Energie BBA legte sofort zehn weitere Punkte auf die Anzeigetafel. Mit zwölf Punkten hatte Noah Sann einen großen Anteil, dass es mit 39:27 aus Gießener Sicht in die Pause ging.

Auch nach dem Seitenwechsel hielten die Gäste zu Beginn den zweistelligen Vorsprung. Doch wachsender Druck der Ludwigsburger sorgte für vermehrte Ballverluste. So waren die Barockstädter nach drei punktlosen 46ers-Minuten auf vier Zähler heran. Auch wenn die Krapp-Schützlinge körperlich unterlegen nicht zu Punkten am Korb kamen, fanden sie zurück ins Spiel und behielten bis zum Schlussviertel den 55:49-Vorsprung. Knapp fünf Minuten waren dort bereits absolviert, als Hanno Kotulla per Dreier die ersten 46ers-Punkte erzielte. Aber auch Ludwigsburg hatte bis dato nur einmal den Korb getroffen. Luis Nonfon läutete dann aber einen Ludwigsburger Lauf ein, der sie mit drei Dreiern in der vorletzten Minute mit 63:58 in Front brachte. War die Gießener Freiwurfquote bis dahin klar unterhalb von 50 Prozent, behielt Noah Sann in der Schlussminute allerdings die Nerven. Mit vier Treffern brachte er sein Team zurück in Schlagdistanz. Da die Gastgeber nicht trafen, bekam Christopher Herget an der Linie die Chance zum Ausgleich und Sieg. Der Ausgleichs-Freiwurf fiel durch die Reuse, doch den Gamewinner vergab er.

So ging es in fünf Extraminuten. Der RIESEN-Nachwuchs legte mit drei Punkten vor, ehe David Sann an die Linie ging. Der Guard reihte sich in die schwache Freiwurfperformance seines Teams ein und verfehlte beide Würfe. Insgesamt ließen die Gießener 16 ihrer 32 Versuche in diesem engen Spiel liegen. Mit einem Dreier von Nick Stöckle zogen die Gastgeber im Gegenzug davon und besiegelten mit dem 13:0 in der Verlängerung den ersten Playoff-Sieg. In der Serie im Modus Best-of-three müssen die ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers nun am kommenden Sonntag gewinnen, um ein drittes Spiel zu erzwingen.

JBBL: Porsche BBA Ludwigsburg – ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers 76:63 (27:39, 63:63)

Viertelergebnisse: 20:14, 7:25, 22:16, 14:8, 13:0

ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers: Hanno Kotulla (5), Detwan Andrews, Nils Graf (2), Christopher Herget (8, 12 Rebounds), Max Epp, Noah Sann (23), David Sann (13), Anton Voigtländer-Tetzner, Dusan Nikolic (7), Lorenz Kohl (5, 12 Rebounds)

Nächste Partie: ROTH Energie BBA GIESSEN 46ers – Porsche BBA Ludwigsburg (Sonntag, 15. März, 15.00 Uhr, Sporthalle Gießen-Ost)

 

PM: Gießen 46ers