Coaches & Corona: „Alles fühlt sich komisch an“

Die NBBL- und JBBL-Saison ist aufgrund der Corona-Virus – wie in vielen anderen professionellen Ligen – vorzeitig beendet worden. Während die Spieler bemüht sind, sich individuell fit zu halten, ist den Trainern im U19- und U16-Bereich von einem Tag auf den anderen ihre tägliche Arbeit genommen worden. Wir haben bei einigen Coaches aus NBBL und JBBL nachgefragt, wie sie mit der Situation umgehen – und nicht zuletzt, ob die Existenz ihrer Vereine und ihre persönliche als Basketballtrainer auf dem Spiel steht. Torben Haase, Trainer des NBBL-Teams der Hamburg Towers, plant schon jetzt die nächste Saison…

 

Torben, wie war es für Dich und Dein Team, dass die Saison abgebrochen wurde?

Torben Haase: Sehr doof. Wir waren gerade auf dem Weg zum Höhepunkt der Saison und wären in die Playoffs gestartet, wo wir uns gute Chancen ausgerechnet hatten. Darauf hatten wir natürlich alle sehr viel Bock!

 

Die Hallen sind geschlossen, nirgendwo wird Basketball gespielt. Womit verbringst Du jetzt Deine Tage?

Ich arbeite die Saison auf, habe mit allen Spielern Abschlussgespräche geführt und plane die nächste Saison. Außerdem mache ich etwas für die Uni, um dort bald meinen Abschluss zu machen. Ansonsten verbringe ich meine Zeit viel mit Lesen und Spielen zur Zeit.

 

Die Spieler müssen sich weiter fit halten; wie sorgt Ihr dafür und wie haltet Ihr Kontakt zu Euren Jungs?

Die Jungs haben einen Kraftplan für zuhause bekommen, einen Springseilplan und Jonglieraufgaben. Ich habe mit allen Spielern Videomeetings gemacht. Ansonsten ist der Kontakt eher wenig. Mal schreiben, mal telefonieren. Mehr machen wir nicht.

 

Wie ist die Situation in Eurem Verein: Herrscht viel Unsicherheit oder kann vieles wie geplant weitergehen?

Unsicherheit besteht denke ich nicht, aber wie geplant weitergehen ist jetzt auch komisch ausgedrückt. Alles fühlt sich komisch an, aber die Trainer versuchen, mit ihren Teams möglichst viel in Kontakt zu bleiben. Aber an unserem Verein hängt ja eigentlich noch viel mehr dran, was momentan ruht.

 

Gibt es durch COVID-19 existenzielle Probleme für Euren Verein?

Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner. Da müsstet ihr Marvin Willoughby fragen.

 

Welche finanziellen Auswirkungen hat der Shutdown auf Dich als Trainer? Bist Du fest angestellt oder arbeitest Du auf Honorarbasis?

Ich bin als Werkstudent angestellt und werde voraussichtlich weniger Geld bekommen für diesen Zeitraum, aber da werden wir schon eine Lösung finden.

 

„Mir ist bewusst geworden, wie gut ich es habe“

 

Dein persönlicher Tipp für die sportliche Freizeitgestaltung in Corona-Zeiten? 

Puuuh, gute Frage. Ein bisschen Fitness zuhause und Joggen um die Alster. Ansonsten würde ich gerne Stand-up Paddling machen, bin aber noch zu geizig, mir ein Brett zu kaufen.

 

Gibt es etwas, was Dir durch die Corona-Krise besonders bewusst geworden ist?

Wie gut ich es habe. Ich habe wenig finanzielle Sorgen, keine Existenzängste, es geht mir trotz des ganzen Mists gut.  

 

Irgendwann wird es den Tag eins geben, an dem die Normalität zurückkehrt. Was wirst Du als erstes machen?

Training steht da schon an erster Stelle. Darauf habe ich total Lust. Ansonsten auf jeden Fall auch mit Freuden in großer Runde treffen.

 

 

PM/IV: NBBL gGmbH / JF