Coaches & Corona: „Der Verein strahlt sehr viel Ruhe aus“

Die NBBL- und JBBL-Saison ist aufgrund der Corona-Virus – wie in vielen anderen professionellen Ligen – vorzeitig beendet worden. Während die Spieler bemüht sind, sich individuell fit zu halten, ist den Trainern im U19- und U16-Bereich von einem Tag auf den anderen ihre tägliche Arbeit genommen worden. Wir haben bei einigen Coaches aus NBBL und JBBL nachgefragt, wie sie mit der Situation umgehen – und nicht zuletzt, ob die Existenz ihrer Vereine und ihre persönliche als Basketballtrainer auf dem Spiel steht. Wir haben unter anderem mit Stefan Mähne, JBBL-Coach bei den Dresden Titans, gesprochen.

 

Für das U16-Team der Dresden Titans kam das vorzeitige Ende der JBBL-Saison zu einem wahrlich ungünstigen Zeitpunkt. In der Relegationstabelle der Gruppe 2 hatten sich die Jungtitanen mit fünf Siegen in Folge in die obere Tabellenhälfte vorgearbeitet; mit einer ausgeglichenen Bilanz von sieben Siegen und sieben Niederlagen hatte Dresden nur vier Punkte Rückstand auf den Dritten Berlin Kreuzberg Tiger. „Für uns war es ein sehr unschönes Gefühl, dass die Saison abgebrochen wurde. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt einen schönen Lauf, das Team hatte sich gefunden, und durch die jüngsten Siege kam auch der Spaß dazu“, erzählt Headcoach Stefan Mähne.

„Wir haben individuelle Kraftpläne auf die
Bedingungen unter Quarantäne abgestimmt“

Wie alle anderen Klubs versuchen sich auch die Titans, so gut es geht fit zu halten. „Wir haben individuelle Kraftpläne auf die Bedingungen unter Quarantäne abgestimmt. Dazu kommen Fitness-Challenges der Jungs untereinander“, so Mähne. Die Kommunikation zwischen ihm und dem Team läuft über WhatsApp und telefonisch. Angesichts geschlossener Hallen beschäftigt er sich in diesen Wochen mit Büroarbeit, Fortbildungen und der Planung der Saison 2020/21, sofern das zu diesem Zeitpunkt bereits möglich ist. „Außerdem führe ich Auswertungsgespräche mit jedem Spieler, wo wir über die jeweiligen Leistungen in der abgebrochenen Saison sprechen.“

 

 

Die Unsicherheit bezüglich der sportlichen Planungen für die kommenden Wochen und Monaten ist auch bei den Dresden Titans spürbar, aber der JBBL-Coach lobt den Klub: „Keiner weiß, wie und wann es weitergeht. Es herrscht jedoch bei keinem eine existenzielle Unsicherheit: Der Verein strahlt da sehr viel Ruhe aus und kommuniziert regelmäßig über das weitere Vorgehen und den finanziellen Rahmen.“ Existenzängste hat auch Mähne nicht: Er ist im Verein fest angestellt, wird ab Mai allerdings in Kurzarbeit geschickt. 

Stefan Mähne nutzt die (frei gewordene) Zeit, um selbst regelmäßig zu trainieren und dabei neue Sportarten auszuprobieren. „Außerdem bemühe ich mich, meinen normalen Tagesablauf beizubehalten und meinem Tag Struktur zu geben“, lächelt der Trainer. „Mir ist durch die Corona-Krise auf jeden Fall bewusst geworden, wie schnell alles vorbei sein kann und wie wichtig Kommunikation und die Wahl der Worte sind“, fügt Mähne nachdenklich hinzu. Und was wird er tun, wenn wieder normale Zeiten angebrochen sind? „Na was schon? In die Halle gehen und trainieren“, lacht Stefan Mähne.

 

PM: NBBL gGmbH / JF