Young Dragons Quakenbrück: TOP4 als Statement

Bis zu jenem verhängnisvollen 3. Mai war die Basketball-Welt in Quakenbrück noch in Ordnung. Die Profi-Mannschaft hatte zwar die Playoffs in der Beko BBL verpasst, doch die NBBL-Mannschaft der Young Dragons machte ebenso viel Freude wie das JBBL-Team, das es nach 2014 sogar erneut zum TOP4 schaffte. Durch den Rückzug der 1. Mannschaft aus der Beletage ging urplötzlich eine 20-jährige Erfolgsgeschichte zu Ende, doch um wenigstens dem eigenen Nachwuchs weiter die Perspektive von hochklassigem Basketball im Seniorenbereich zu bieten, will Kooperationspartner Quakenbrücker TSV einen Neustart in der ProB wagen. Joan Rallo, seit dieser Saison als Nachfolger von Florian Hartenstein Headcoach des JBBL-Titelverteidigers, macht deutlich, dass das TOP4 in Hagen für die Niedersachsen kein normales Turnier ist. „In Hagen dabei zu sein, ist unter den gegebenen Umständen etwas sehr Besonderes. Die Jungs werden um jeden Ball kämpfen und ihr Bestes geben, so viel ist sicher. „Ich kann nicht versprechen, dass wir ins Finale kommen oder den Titel verteidigen, aber ich weiß, dass die Dragons und Quakenbrück stolz auf diese Mannschaft sein werden!“

Es sind also jede Menge Emotionen bei den Jungdrachen im Spiel, wenn sie in Hagen zunächst zum vorletzten Schritt zur Titelverteidigung ansetzen. Gegner im Halbfinale ist der TSV Tröster Breitengüßbach, und damit kommt es zur Neuauflage des letztjährigen Endspiels. Altersbedingt sind die meisten Protagonisten auf beiden Seiten nicht mehr dabei, was aber die Chance eröffnet, dass neue „Helden geboren werden“. Beispielsweise Philipp Herkenhoff, Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Jungdrachen und im April sogar Teilnehmer beim legendären „Jordan Brand Classic“-Nachwuchscamp in New York. Tragende Rollen im Team der Young Dragons spielen außerdem Thorben Döding (15,4 PpS, 5,7 ApS), Thorben Banko (13,7 PpS, 4,2RpS) und Johann Potratz (12,6 PpS). Im Verlauf der Vorrunde mussten die Quakenbrücker zwei Niederlagen hinnehmen, in der Hauptrunde hielten sie sich dann schadlos. Im Achtelfinale wurden die Piraten Hamburg ebenso mit 2:0 in der Serie besiegt wie die Basketball Akademie Giessen Mittelhessen, wobei sich letztere als die erwartet harte Nuss entpuppten. „Giessen wäre ebenfalls ein würdiger TOP4-Teilnehmer gewesen“, sparte Headcoach Rallo nicht mit Lob und war gleichzeitig froh, diese Hürde in zwei Spielen übersprungen zu haben.

Ganz gleich, was das Turnier für den Titelverteidiger bringen wird: Allein die Teilnahme am TOP4 ist ein Statement und sendet die Botschaft an den Basketball-Standort Quakenbrück: Wir sind noch da, und es lohnt sich, für uns und die Dragons zu kämpfen!

Watch out: Philipp Herkenhoff

22 Punkte und 14 Rebounds pro Spiel im Schnitt sind allein schon ein Statement, doch Philipp Herkenhoff hat in dieser Saison außerdem noch 3,6 Assists, 3,2 Steals und 2,8 Blocks pro Partie draufgepackt. All’ das kulminiert in einem sagenhaften durchschnittlichen Effektivitätswert von 32 Punkten. Der 15-Jährige ist ohne Zweifel Herz und Lunge der Young Dragons; wer sie schlagen will, muss Herkenhoffs Wirkungskreise einschränken.

 
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