Wir stellen vor: JBBL-Halbfinalist BG Göttingen Youngsters

Jedes gute TOP4-Turnier, egal in welcher Liga, sollte ein Überraschungsteam haben. Eines, das – wenn überhaupt – nur die ganz eingefleischten Experten auf dem Zettel hatten. Dem dann auch die Fans der anderen Teams heimlich die Daumen drücken. Denn ganz ehrlich: Wer erzählt nicht gerne eine Cinderella- Story?

Beim TOP4 der JBBL sind das in diesem Jahr die BG Göttingen Youngsters. Das U16-Team aus Niedersachsen ist bis zuletzt unter dem Radar geflogen. Das lag sicher auch daran, dass sie in der regulären Saison nicht herausragten und an keiner Tabellenspitze zu finden waren. In der Vorrunde war ALBA BERLIN der Primus in Gruppe 3, in der Hauptrunde wurde es sogar noch deutlicher. Gegen die Berliner Teams von Higherlevel, TuS Lichterfelde und erneut ALBA hatten die Youngsters das Nachsehen – mit drei Siegen und sieben Niederlagen schoben sie sich gerade so auf Platz vier, der zumindest in der ersten Playoffrunde das Heimrecht bedeutete. Das alles soll die Leistung der Göttinger auf keinen Fall schmälern. Im Gegenteil: Was dann folgte, brachte so manchen Beobachter zum Staunen. In Runde eins traf die BG auf die Eisbären aus Bremerhaven. Souverän entschieden sie die Serie mit 2:0 für sich. Auch die Sharks Hamburg, immerhin Erster in ihrer Hauptrundengruppe, sahen überraschend wenig Land gegen die Göttinger und wurden trotz Heimrechts gesweept. Im Viertelfinale wartete dann der TuS Lichterfelde. Beiden Teams durfte zu diesem Zeitpunkt noch das letzte Aufeinandertreffen im Gedächtnis gewesen sein: Göttingen hatte die Hauptrundenbegegnung in eigener Halle mit 49:85 verloren. Jetzt allerdings durfte sie erstmal auswärts ran, denn natürlich hatte Lichterfelde Heimrecht. Göttingen setzte sich mit 72:67 in Berlin durch, drehte das Spiel im letzten Viertel. Mit breiter Brust ging es in Spiel zwei, wo es ihnen dann gelang, vor heimischem Publikum mit 72:70 den TOP4-Einzug klarzumachen. Nun stehen die Niedersachsen völlig verdient in der Runde der besten vier Teams der JBBL und sind damit ein legitimer Anwärter auf den Titel. Neben Lennart Schultz (im Schnitt 24 Punkte, 9,1 Rebounds und 2,9 Assists) sind vor allem Power Forward Tim Hackel (15,2 Punkte, 6,2 Rebounds) und Point Guard Hendrik Hadenfeldt (11,5 Punkte, 3,3 Rebounds, 3,9 Assists) die wichtigsten Säulen im Team der Veilchen. Die Entwicklung, die die BG Göttingen Youngsters in dieser Saison durchgemacht haben, ist also beeindruckend. Wie weit kann sie noch weitergehen? Vielleicht sind die Göttinger ja auch beim NBBL/JBBL TOP4 für eine Überraschung gut.