Schlussspurt zum NBBL-Titel?

In Breitengüßbach hat die aktuelle NBBL-Spielzeit erst vor knapp zwei Monaten so richtig begonnen. Dann nämlich war die ProA-Saison zu Ende, und die Leistungsträger des Teams von Markus Lempetzeder, die mit den Baunach Young Pikes im Einsatz waren, hatten Zeit für regelmäßiges NBBL-Training. „Als Mannschaft finden wir erst seitdem so richtig zusammen. Vorher hatten wir nur eine Trainingseinheit pro Woche.“, berichtet der Coach.

Das konnten die Bamberger allerdings auch gut verkraften, denn der Kader kann sich durchaus sehen lassen. Mit Leon Kratzer hat Breitengüßbach den Liga MVP in seinen Reihen. Der Center kommt auf 14,6 Punkte und 12,9 Rebounds, auch in der ProA überzeugt er regelmäßig. Topscorer des Teams ist Arnoldas Kulboka, der Litauer erzielt 19,6 Zähler im Schnitt.

Bis auf einen Ausrutscher, als man als Tabellenerster gegen Bayreuth verlor, verlief die Hauptrunde maximal erfolgreich. Auch Markus Lempetzeder ist zufrieden: „Es ist uns gelungen, viele junge Spieler zu integrieren. Wir hatten in diesem Jahr den jüngsten NBBL-Kader, den es in Bamberg je gab. Unser oberstes Ziel ist es, Spieler individuell zu entwickeln und in die Bundesliga zu bringen.“

Seit die Franken als Mannschaft trainieren, konnten einige Dinge angepasst werden. Besonders taktisch wurden Details optimiert, das Spiel gegen Zonenverteidigung verbessert. So konnte die Mannschaft Kurs aufs TOP4 nehmen. Im Playoff-Achtelfinale gelang der Sweep gegen Urspring, bevor man auf den Titelverteidiger, den FC Bayern München, traf. „Das war eine sehr große Herausforderung für uns“, so der Coach. „Bayern hat eine sehr starke Mannschaft, einige Spieler wie Richard Freudenberg haben das Team im letzten Jahr schon zur Meisterschaft geführt. München hat extrem gut harmoniert und zurecht das zweite Spiel gewonnen. Vielleicht hat die Niederlage uns als Team näher zusammengebracht.“

Auch wenn die individuelle Entwicklung im Vordergrund stehen, fahren auch die Breitengüßbacher mit dem Ziel zum TOP4, so gut wie möglich abzuschneiden. Der erste Schritt ist dabei das Halbfinale gegen den Gastgeber: „Ulm ist eine extrem kompakte Mannschaft, sie sind taktisch sehr sauber, schnell und sehr wurftalentiert. Die Kuhberghalle wird denen viel geben. Gerade im Jugendbereich ist ein riesiger Vorteil, zuhause zu spielen“, weiß Lempetzeder. Und wer macht es am Ende? „In der Jugend kann alles passieren. Ich glaube nicht, dass es einen klaren Favoriten gibt. Hier sind vier unheimlich starke Mannschaften, die es sich alle verdient haben.“

Die Team-Stats:
Stats-NBBL-Güßbach