Phoenix Hagen Youngsters: Auf den Spuren der großen Brüder

Deutscher Meister in der NBBL, Deutscher Meister in der JBBL, gekürt in der heimischen ENERVIE Arena – die Verantwortlichen bei Phoenix Hagen dürften angesichts solcher Träumereien vor Aufregung kaum in den Schlaf finden. Zumindest für die theoretische Grundlage dieses Szenarios haben die Protagonisten gesorgt, denn nach der NBBL-Mannschaft qualifizierte sich auch das JBBL-Team von Phoenix Hagen für das „eigene“ TOP4.

Hagen ist kein Unbekannter bei der Endrunde, allerdings waren die Westfalen hier noch nie mit ihrer U16-Truppe vertreten. 2012 war die U16-Mannschaft der Westfalen um die heutigen NBBL`ler Haris Hujic und Jonas Grof kurz davor, das TOP4-Turnier in der heimischen ENERVIE Arena zu erreichen, scheiterte aber am späteren Meister Paderborn. Diesmal räumten die jungen „Feuervögel“ im Viertelfinale ALBA Berlin aus dem Weg und sorgten dabei für einen echten Paukenschlag, denn der Sieg der Hagener in Spiel eins in Berlin war die für die Albatrosse die erste Niederlage nach 22 Siegen in Serie. Nach der zwischenzeitlichen Heimniederlage im zweiten Vergleich gelang der Mannschaft von Headcoach Matthias Grothe mit dem zweiten Sieg in Berlin der gleiche Coup noch einmal. Außer dem zwischenzeitlichen Ausgleich in der Serie leisteten sich die Youngsters nur zwei weitere Niederlagen: in der Vorrunde bei der 83:95-Niederlage bei den Young Dragons Quakenbrück, einem anderen TOP4-Teilnehmer, und in der Hauptrunde mit 55:76 gegen die Basketball Akademie Giessen Mittelhessen.

Phoenix‘ JBBL-Truppe verfährt nach dem Motto „Vorne einen Korb schmeißen als hinten kassieren“ statt umgekehrt, sprich: Trumpf der Hagener ist ihre Firepower in der Offensive. Mehr als einmal kratzten sie im bisherigen Saisonverlauf an der 100-Punkte-Marke, im Hauptrundenspiel gegen die Carbon Baskets (137:49) fiel sie beispielsweise eindrucksvoll. Fünf Spieler punkten im Schnitt zweistellig, zwei weitere kratzen mit über neun Zählern pro Spiel an dieser Marke. In der Vorrunde erzielten die Youngsters im Schnitt über 88 Punkte pro Partie. Außerdem dominieren die Westfalen am Brett: Rund 53 Rebounds greifen sie sich durchschnittlich ab. Wenn es etwas zu mäkeln gibt, dann die relativ hohe Anzahl an Ballverlusten: Hagen leistet sich derer zu viele, nämlich plus minus 20 pro Spiel. Auch die Dreier-Quote von etwa 27 Prozent verleitet nicht viele Gegner dazu, den Hagener Außenspielern allzu dicht auf die Pelle zu rücken. Welche Strategie die Porsche BBA Ludwigsburg wählen wird, um dem TOP4-Gastgeber das „Finale dahoam“ streitig zu machen, wird die Halbfinal-Partie dieser beiden Klubs zeigen.

Watch out: Jasper Günther

Wer beim TOP4-Wochenende ganz genau hinschaut, der kann sie vielleicht entdecken: die gleichen Moves, die selbe Schnelligkeit, die ähnliche Spielanlage. Jasper Günther spielt wie sein großer Bruder Per Point Guard und ist zumindest in Hagen das gleiche, was der Nationalmannschafts-Spielmacher für Ulm ist: Ausgangspunkt der meisten Angriffssysteme und cleverer Ballverteiler. Knapp fünf Assists verteilt der „kleine“ Günther pro Spiel, dazu kommen elf Punkte und vier Rebounds im Schnitt.

Saison 2014/15

Bilanz: 18 Siege, 3 Niederlagen
Punkte erzielt: 84,3
Punkte erlaubt: 67,8

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