Nürnberg: NBBL, JBBL und ANGT

Ein ereignisreiches Wochenende liegt hinter dem Nachwuchs der Nürnberg Falcons. Während Youngster Ben Gahlert als Gastspieler von Brose Bamberg beim ADIDAS NEXT GENERATION TOURNAMENT in München am Start war, bezwangen seine Teamkameraden in der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL) die Rockets aus Gotha mit 79:52. In der Jugend Basketball Bundesliga (JBBL) mussten sich die Nürnberg Falcons am vorletzten Spieltag der Relegation dem Tabellenführer aus München nach hartem Kampf mit 66:73 knapp geschlagen geben.

Als Gastspieler der U18 von Brose Bamberg war Nürnbergs Ben Gahlert in der letzten Woche beim Qualifikationsturnier für das ADIDAS NEXT GENERATION TOURNAMENT 2018 (ANGT) in München im Einsatz. Schon seit Montag weilte der 17-Jährige in Bamberg, um sich am Freitag gemeinsam mit dem Team und drei weiteren Gastspielern auf den Weg in die Landeshauptstadt zu machen. Nach einem Sieg gegen Real Betis Sevilla (83:72) und einer Niederlage gegen Olympiacos Piräus (74:89), ging es am zweiten Turniertag gegen den Gastgeber, den FC Bayern München Basketball. Es war ein packendes Spiel in dem Bamberg über weite Strecken führte. Zur Pause lag man 44:56 in Front. Der FC Bayern kam nach dem Seitenwechsel jedoch immer näher und Bambergs Vorsprung schmolz im Schlussabschnitt auf einen Punkte zusammen. Nun waren guten Nerven gefragt und die hatte in diesem Derby der Gast aus Oberfranken. Dank einer tollen Defensiv-Leistung in der Crunch-Time gewannen die Brose-Youngster am Ende mit 90:91. Aufgrund der schlechteren Korbdifferenz ging die Mannschaft des Gespanns Völkl/Scheinberg/Finsinger aber als Tabellendritter in den Finaltag und verpasste damit das Spiel im Platz 1 denkbar knapp. Gegner im Spiel um Platz 5 war am Sonntag dann Darussafaka Istanbul. Die Türken brannten gleich im ersten Viertel ein wahres Offensiv-Feuerwerk ab und führten nach zehn Spielminuten bereits deutlich (37:16). Im zweiten Viertel war die Partie ausgeglichener, jedoch wuchs Istanbuls Vorsprung zur Pause auf 27 Zähler an (36:63).

Platz 6 in der Endabrechnung

Der Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters ließ sich davon jedoch nicht entmutigen und hielt nach dem Seitenwechsel weiter dagegen. Den treffsicheren Türken war aber an diesem Tag nicht beizukommen und so ging Darussafaka mit einer komfortablen 85:50-Führung in den Schlussabschnitt. Hier ging es dann nur noch um Ergebniskosmetik und schließlich gewann Istanbul verdient mit 101:70. Die Brose Bamberg Youngster landeten also auf Platz 6, während Real Madrid als Turnier-Sieger das Ticket für die Endrunde des ANGT löste. Ben Gahlert kam in allen vier Spielen zum Einsatz und legte bei durchschnittlich 20 Minuten Einsatzzeit 5,8 Punkte, 4,8 Rebounds und 1,8 Assists auf.

„Es war für mich eine tolle Erfahrung auf einem so hohen Niveau dabei sein zu dürfen und vor dieser Kulisse spielen zu können. Wir haben in der Vorrunde gut gespielt und das Finale nur aufgrund der schlechteren Korbdifferenz verpasst, was natürlich schade ist. Dennoch werde ich diese Tage in sehr guter Erinnerung behalten und bin froh, die Nürnberg Falcons hier vertreten zu haben“, fasste Gahlert, der in dieser Saison seine ersten ProA-Minuten gesehen hat, diese aufregende Woche zusammen.

NBBL mit zwei Gesichtern gegen Rockets

In Bens Abwesenheit hatte es die U19 der Nürnberg Falcons am Sonntag mit den Rockets aus Gotha zu tun. Auf dem Papier war es eine klare Sache, die Mannschaft von Coach Markus Lempetzeder tat sich in der ersten Hälfte jedoch sehr schwer. Fehler auf Seiten der Falken führten immer wieder zu einfachen Punkten der Gäste. Und so stand nach zehn Spielminuten ein 19:16 auf der Anzeigetafel des Dürer-Gymnasiums. Viertel 2 ging gar mit 19:21 an die Rockets, die somit zur Pause auf zwei Zähler an den Falcons dran waren (39:37).

Lempetzeder: „Haben den Gegner stark gemacht“

Nach dem Seitenwechsel folgte dann ein Viertel ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Aus einer sattelfesten Verteidigung heraus spielten Nils Haßfurther und Co. tollen Team-Basketball und gestatteten den Rockets nur sechs Punkte. Selbst kamen die Falcons auf 28 und so war die Partie nach 30 Minuten quasi entschieden (67:43). Am Ende gewann der Tabellenführer der NBBL-Gruppe 3 mit 79:52. Markus Lempetzeder war aber nicht zufrieden: „Wir haben den Gegner heute selbst stark gemacht und vor allem in Halbzeit 1 nicht zu unserem Spiel gefunden. Besser lief es dann nach der Pause. Uns muss aber bewusst sein, dass es Teams gibt, die unsere Fahrlässigkeit härter bestrafen als die Rockets heute Nachmittag. Darum haben wir noch viel Arbeit vor uns.“ Ihr nächstes Spiel bestreiten die Nürnberg Falcons am kommenden Wochenende beim Tabellenvierten in Weißenfels.

JBBL verkauft sich teuer gegen den Tabellenführer

Auch beim Spiel der U16 gegen Tabellenführer Internationale Basketball Akademie München (IBAM) fehlte jemand, nämlich Trainer Rok Resnik und so sprang kurzerhand Ralph Junge in die Bresche und coachte das Team des Tabellendritten der Relegations-Gruppe 4 – ein bekanntes Szenario aus vergangenen Urspring-Tagen. Das Hinspiel hatten die Mittelfranken deutlich mit 87:54 verloren. Es gab also etwas gut zu machen gegen den Topfavoriten, der gemeinsam mit Crailsheim in die Playoffs einziehen wird, während auf die Falcons die Playdowns warten. Dennoch sahen die Fans ein sehr ausgeglichenes Auftaktviertel mit furchtlosen Falken. Die Gäste der IBAM konnten nicht ihr gewohnt kraftvolles Angriffsspiel durchziehen und führten nach zehn Minuten nur mit 17:20. Eine starke kämpferische Leistung im zweiten Viertel bescherte den Falcons dann zur Pause gar eine knappe Führung (36:34), die nicht zuletzt dadurch zu Stande kam, das Nürnbergs Spieler so auftraten, wie es Ralph Junge vor der Partie gefordert hatte, „als Team“.

Nürnberg Falcons zeigen ihr Kämpferherz

Und dieses Team bot dem Favoriten auch im dritten Viertel weiter Paroli. Dank ihrer individuellen Klasse konnte die IBAM aber kurz vor dem Schlussviertel ausgleichen und mit einer hauchdünnen Führung (50:52) ins letzte Viertel gehen. Hier kippte die Partie dann, da München früh einen 9:0-Lauf auf das Parkett zauberte (52:63). Die Falcons waren angezählt, rappelten sich aber in der Schlussphase noch einmal auf und zeigten ihr großes Kämpferherz. Aber leider waren die Spieler der IBAM an diesem Tag zu abgezockt und treffsicher, um sich auf der Siegerstraße noch ausbremsen zu lassen. Und so gewann das Team aus der Landeshauptstadt am Ende mit 66:73. Ralph Junges Fazit viel dennoch positiv aus: „Die Jungs haben heute sehr couragiert gespielt und waren streckenweise die bessere Mannschaft. Genau diese Einstellung ist notwendig, um auch in Playdowns zu bestehen.“ Davor bestreiten die Nürnberg Falcons aber noch ein weiteres Heimspiel, am kommenden Sonntag um 12.00 Uhr gegen Speyer.

 

PM: Nürnberg Falcons