NBBL MVP 2012, Till Gloger: Zurück in die Zukunft

2011/12 war die Saison von Till Gloger. Der Big Man der Paderborn Baskets war der überragende Spieler in der Nachwuchs Basketball Bundesliga (NBBL), legte im Schnitt mit rund 25 Punkten und 13 Rebounds ein phänomenales Double Double auf. Schon in der Saison zuvor erreichte Gloger in beiden Kategorien durchschnittlich zweistellige Werte (20,1 PpS, 10,6 RpS). „Ich kam 2010 von den Metropol Baskets Ruhr nach Paderborn, um mich weiter zu entwickeln. Dass es so toll laufen würde, konnte ich damals nicht ahnen“, blickt der 2,04 Meter große Power Forward nur zu gerne auf seine Jugendzeit bei den Baskets zurück – und voraus, denn nach seinem Ausflug an ein US-College ist Till Gloger nun wieder nach Paderborn zurückgekehrt, um hier kommende Saison in der ProA für die Uni Baskets, wie der Klub seit jüngstem heißt, auf Korbjagd zu gehen.

Gloger1Aus der NBBL ans College

Doch der Reihe nach. Nach einem starken ersten Jahr in Paderborn ließ Till Gloger ein noch besseres zweites folgen – die Wahl zum „Most Valuable Player“ der NBBL war der verdiente Lohn. Einzig der Sprung ins TOP4 blieb den Baskets verwehrt, in drei dramatischen Viertelfinalspielen scheiterten die Westfalen an ihrem Erzrivalen Phoenix Hagen Juniors. Im Jahr zuvor standen die Baskets im Halbfinale, scheiterte dort aber am späteren Meister Urspring. Gloger war bei der 53:73-Niederlage mit 14 Zählern Topscorer der Paderborner.

Anschließend wagte Till Gloger den Schritt über den Großen Teich und schloss sich der Maine University an. „Es gab damals auch Optionen, in Deutschland zu spielen, ich aber wollte unbedingt ans College. Zum einen, um mich spielerisch und vor allem athletisch weiter zu entwickeln, zum anderen, um Studium und Sport bestmöglich zu vereinen.“ Beides gelang: Für die Maine Black Bears legte er als Junior starke 11.5 Punkte und 4.8 Rebounds auf, in seinem Senior-Jahr kam er auf 8.9 Punkte und 2.7 Rebounds. In den Reihen der gegnerischen Teams standen in dieser Zeit mit Niels Giffey, Patrick Heckmann und Christian Sengfelder weitere Ex-NBBL‘ler. Außerdem absolvierte er an der Maine University erfolgreich sein Bachelor-Studium und wird nun an der Universität Paderborn noch den Master anstreben. „Trotz anderer Optionen hat mir das Paderborner Gesamtkonzept mit Studium und Basketball am besten zugesagt“, erklärt Gloger seine Rückkehr.

Rückkehr nach Paderborn

Gerade die Tatsache, dass die Uni Paderborn seit dieser Saison und mindestens bis 2018 als Namenssponsor des Klubs fungieren wird, hat Gloger in seiner Entscheidung bestärkt, denn die Baskets profitieren von der Uni und umgekehrt. „Als Hochschule des Jahres, was den allgemeinen Schulsport betrifft, haben wir auch eine Verpflichtung. Die Baskets spielen in vielen Universitäts-Städten und wir wollen noch bekannter werden. Ich bin mir sicher, wenn sich jemand damit beschäftigt, in Paderborn studieren zu wollen, dann gewinnen wir“, sagt Simone Probst, Vize-Präsidentin der Uni und zuständig für die Wirtschafts- und Personalverwaltung. Dass drei ProA-Spieler der Baskets – neben Gloger noch Luca Kahl und Jan-Philip Dübbelde – schon in Paderborn studieren oder im September damit beginnen, ist da ein gutes Argument.

University of Maine's Till Gloger, left, tries for a shot while being guarded by University of Vermont's Cam Ward during the first half of their game Wednesday, Jan. 7, 2015 at the Portland Expo in Portland, Maine. (Joel Page Photo)

Auch Baskets-Präsident Christoph Schlösser freut sich über die Rückkehr des guten alten Bekannten: „Till ist uns allen sportlich und menschlich in bester Erinnerung geblieben, und dies gilt sicher auch im Umkehrschluss. Der Kontakt ist auch während seiner Zeit am College nie ganz abgebrochen und wir freuen uns sehr, dass er Paderborn als Startpunkt seiner Profikarriere gewählt hat.“ Dass Gloger neben seinen akademischen Ambitionen auch die Chance wittert, seine sportliche Wahlheimat als Sprungbrett für eine mögliche Profi-Karriere zu nutzen, daraus macht er selbst keinen Hehl. „Ich denke, die ProA ist ein guter Einstieg, um das spielerische Niveau in Deutschland kennen zu lernen.“ Die kommende Saison will und muss der gebürtige Bochumer nutzen, um sich wieder sein Skill-Set als Power Forward anzueignen; am College wurde der Deutsche nur auf der Fünf eingesetzt. „Das ist wieder eine kleine Umstellung, meine Moves auf der Vier sind etwas eingerostet. Aber das bekomme ich schon hin“, grinst Gloger. Die kommende Spielzeit wird es zeigen!

 

NBBL-MVPs im Portrait

In unserer MVP-Reihe haben wir bislang schon Philipp Schwethelm (MVP 2007), Christian Standhardinger (2008), Maik Zirbes (2009), Patrick Heckmann (2010) und Daniel Theis (2011) vorgestellt.

 

PM: NBBL gGmbH / JF