Metropol: Auftakt nach Maß

Mit einem eindrucksvollen und auch in dieser Höhe verdienten 76:49 (42:24)-Auswärtssieg bei der Baskets Akademie Weser Ems in Oldenburg starteten die Metropol Baskets Ruhr, das Kooperationsteam von Citybasket Recklinghausen und ETB SW Essen, in die Hauptrunde der Jugend Basketball Bundesliga (JBBL). Damit stürzte das Ruhrgebietsteam die Oldenburger von der Tabellenspitze. Metropol unterstrich mit dem fünften Sieg in Folge seine Ambitionen auf die Play-off-Teilnahme der besten 16 U16-Teams in Deutschland, die am 3. April beginnt. Für die Metropol Baskets Ruhr folgen nun drei Heinspiele in Serie in der Vestischen Arena Recklinghausen, ehe die Hauptrunde vor Ostern mit zwei Auswärtsspielen in Hamburg endet. Hinter den Phoenix Hagen Youngsters liegen die Metropol Baskets Ruhr nun auf Platz zwei, selbst der vierte Platz reicht noch zur Playoff-Teilnahme.

Am Sonntagmittag gingen die Schützlinge vom Trainerduo Razvan Munteanu und Pit Lüschper hoch fokussiert in die richtungsweisende Begegnung, konnten durch unnötige Ballverluste aber eine schnelle 4:0-Führung der Oldenburger nicht verhindern. Erst in der 3. Minute gelang Felipe Galvez Braatz der erste Metropol-Korb zum 2:4, auch zum 4:5 legte der Dorstener Aufbauspieler nach. Am Ende war er zusammen mit Center Semih Sehovic (Duisburg) mit 13 Punkten Topscorer der Gäste. Den ersten und einzigen Ausgleich der Begegnung erzielte Metropol-Kapitän Philipp von Quenaudon zum 8:8 in der 5. Minute, „Mr. Zuverlässig“ Moritz Plescher markierte die erste Metropol-Führung zum 10:8. Und ab da war es eine eindrucksvolle Vorstellung der Recklinghäuser/Essener Auswahl. Die Pressdeckung schmeckte den Oldenburgern gar nicht, bis auf 21:11 zog der Gast davon, beim 21:13 war das erste Viertel vorbei.

Aber die Metropol Baskets gingen gegen den Tabellenführer der Nord-Gruppe nicht vom Gaspedal. Plescher und Till Hornscheidt erhöhten auf 28:13. Auch wenn die Oldenburger Zuschauer zwei Drei-Punkte-Treffer der Gastgeber durch Nils Cöster zum 21:37 und Benneth Kaiser zum 24:40 bejubelten, das Spiel bestimmte die Formation aus NRW. Aus der Distanz schossen die Metropol Baskets allerdings nur Fahrkarten, 0/9 Dreiern wies die Statistik bis zur Pause auf. Am Ende hieß es 1/14, weil Felipe Galvez Braatz zum 56:36 für drei getroffen hatte. Nach dem Seitenwechsel erstickten die Gäste jegliche Oldenburger Versuche, die Wende herbeizuführen, im Keim. Auch die Viertel drei und vier gingen mit 20:17 und 14:8 an die Metropol Baskets. Da hatte Coach Razvan Munteanu längst damit begonnen, allen Akteuren Einsatzzeiten zu geben.

Der Metropol-Trainer war sehr zufrieden mit der Verteidigungsleistung seines Teams. Die heimstarken Oldenburger in eigener Halle bei 49 Punkten zu halten, ist schon beachtlich. Munteanu hatte dazu extra Michael Akporukevwe in die Startformation beordert, der sich um die Bewachung von Oldenburgs Spielmacher Melvin Papenfuß kümmerte. Diesen Job übernahmen im Anschluss auch Luca Gerke und Alexander Winck erfolgreich. Papenfuß blieb angesichts dieser Sonderbewachung bei 6 Punkten und nur zwei Feldkörben. Oldenburgs U15-Nationalspieler Nils Cöster wurde von Philipp von Quenaudon und Jason Fabek verteidigt. Cöster war grippegeschwächt ins Spiel gegangen, war dennoch Topscorer der Gastgeber.

Schlüssel zum Erfolg war auch die Reboundstärke der Metropol Baskets. 50:32 ging das Verhältnis an den Sieger. Herausragend agierte dabei Semih Sehovic. Das Duisburger Kämpferherz holte in 23 Spielminuten 14 Rebounds – ein Spitzenwert. Zu seiner starken Leistung musste er nach dem Spiel einige Glückwünsche entgegen nehmen. Weniger zufrieden war Razvan Munteanu mit den 37 Freiwürfen, die Oldenburg bekam, zum Glück aber nur 16 erfolgreich nutzte. Doch angesichts des 76:49-Erfolg wollte niemand Wasser in den Wein schütten.

Am kommenden Sonntag kommen die Piraten Hamburg um 12.30 Uhr in die Vestische Arena Recklinghausen. Die Hamburger kassierten eine herbe 59:85-Packung gegen Hagen. Auch die Hamburg Sharks gaben sich Paderborn deutlich mit 61:79 geschlagen. Ein deutliches Indiz, dass die JBBL-Vorrundengruppe Nordwest stärker besetzt war als die Nordgruppe. Für die Metropol Baskets könnte dieser Umstand bedeuten, dass die Phoenix Hagen Youngsters nur noch schwer von der Spitzenposition verdrängt werden können, was Auswirkungen auf die Playoff-Gegner hat. Aber bei den Metropol Baskets geht der Fokus jetzt komplett auf die drei Heimspiele gegen die Piraten Hamburg (21.2.), Hamburg Sharks (28.2.) und Oldenburg (6.3.).

Metropol Baskets Ruhr: Felipe Galvez Braatz (13/1), Alexander Winck (10, 7 Reb.), Moritz Plescher (10, 4 Ass.), Michael Akporukevwe, Luca Gerke (2), Till Hornscheidt (5), Philipp von Quenaudon (9), Niclas Hürland (3), Finn Fleute (7, 7 Reb.), Jason Fabek (2), Erik Neusel (2), Semih Sehovic (13, 14 Reb.)

 

PM: Metropol Baskets Ruhr