Allgäu / Memmingen: Entscheidungsspiel erzwungen!

Auch wenn es am Ende noch einmal eng wurde – nach einem zwischenzeitlichen 20 Punkte-Vorsprung ließen die Gastgeber Gotha nochmals bis auf vier Zähler herankommen –, hat sich BBU Allgäu/Memmingen die Chance auf den Verbleib in der Nachwuchs Basketball Bundesliga erhalten. Das Team von Head Coach Chris Ensminger setzte sich im Heimspiel gegen die Rockets mit 81:72 durch und konnte die Playdown-Serie damit zum 1-1 ausgleichen. 

Chris Ensminger hatte vor dem zweiten von maximal drei Playdown-Spielen gegen die Rockets aus Gotha die Marschroute vorgegeben: „Wir wollen mit allen Mitteln gewinnen, um dann noch einmal nach Gotha fahren zu können.“ Und die Schützlinge des ehemaligen Gothaer Trainers beherzigten seine Forderung nach der bitteren 69:66-Niederlage in doppelter Overtime: Angeführt vom Topscorer-Duo Reisig (18) und Großkopf (17) führte BBU Allgäu/Memmingen nach 30 gespielten Minuten mit 65:45. Lediglich im Schlussviertel drehten die Thüringer noch einmal auf (16:27) und zeigten, warum das Entscheidungsspiel am kommenden Sonntag sicher kein Spaziergang werden wird. „Im Schlussviertel sind wir kurzzeitig in den Panik-Modus verfallen“, so Ensminger, doch am Ende genügte das hohe Intensitätslevel der Ulmer, um die Führung zu verteidigen.

Mit wie viel Energie die jungen Ulmer das Do-or-Die-Spiel angingen, machte einmal mehr Moritz Krimmer deutlich: Zwar trat der 17-Jährige als Scorer nicht wie gewohnt in Erscheinung (4/10 FG), dafür warf er seinen 2,01 Meter langen Körper an den Brettern ins Getümmel und stellte seinen 16 Rebounds vier geblockte Würfe zur Seite. Einen perfekten Tag erwischte Erhan Gecgin (Foto), der mit 16 Punkten deutlich über seinem Saisonschnitt (2,5 Pkt) lag und seine persönliche Bestleistung ohne Fehlwurf (6/6 FG, 4/4 FT) aufstellte. „Erhan war der X-Faktor“, lobt Coach Ensminger, ohne gleichzeitig zu betonen: „Das war eine Teamleistung, zu der jeder seinen Teil beigetragen hat.“

Ob die geschwächten Rockets, die in Ulm wiederum auf Kristian Kullamäe verzichten mussten, im Entscheidungsspiel am Sonntag auf ihren überragenden Topscorer (27 Punkte pro Spiel) zurückgreifen können, ist unklar. Was Chris Ensminger dagegen weiß: „Vor allem defensiv müssen wir uns nochmal steigern und uns auf die Stärken der Rockets fokussieren.“ 

Chris Ensminger (Head Coach): „Wir haben 25 Minuten lang sehr soliden Basketball gespielt. Im vierten Viertel waren die Rockets deutlich aggressiver und wir sind kurzzeitig in den Panik-Modus verfallen. Der X-Faktor war Erhan, der super motiviert war und ein perfektes Spiel abgeliefert hat. Aber auch Eddy hat im dritten Viertel wichtige Würfe getroffen, Moritz hat die Bretter kontrolliert und Rodrigue hat stark verteidigt. Es war aber eine Teamleistung, zu der jeder beigetragen hat. Auch von der Bank kam viel Energie. Hoffentlich gelingt es uns am Sonntag in Gotha, die Saison mit einem Sieg abzuschließen.“

Topscorer: Edward Reisig (18), Latrell Großkopf (17, 5 Assists), Erhan Gecgin (16), Julius Ferber (11), Moritz Krimmer (8, 16 Rebounds)

 

PM: ratiopharm ulm